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Riesa arbeitet an Seniorenwegweiser und neuer Singe-Aktion

In den Zukunftswerkstätten wurden Ideen gesammelt, um die Stadt vor allem für die Älteren lebenswerter zu machen. Nach drei Treffen werden die ersten konkreter.

Von Stefan Lehmann
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Wie Riesa mit dem demografischen Wandel umgehen soll, ist Thema der Zukunftswerkstätten.
Wie Riesa mit dem demografischen Wandel umgehen soll, ist Thema der Zukunftswerkstätten. © Archiv: Eric Weser/ Symbolfoto

Riesa. Gemeinsames Singen im Park und ein Wegweiser für Rollstuhlfahrer – das sind die beiden ersten Ziele, die sich aus der laufenden Zukunftswerkstatt in Riesa herauskristallisiert haben. Seit dem Frühjahr war in drei Veranstaltungen gesammelt worden, was vor allem die Senioren und Verbände in der Stadt bewegt.

Ein sehr konkretes und auch vergleichsweise einfach umsetzbares Ergebnis: Die langjährige Veranstaltung "Riesa singt" soll wiederbelebt werden. Das Gesangstreffen im Riesaer Stadtpark war 2015 gestartet und hatte im zweiten Jahr noch etwa 1.000 Teilnehmer gezählt. Zuletzt waren die Aktionen aber eingeschlafen, auch wegen der Pandemie.

Einen neuen Anlauf hatte nun die Riesaerin Ute Bendlin vorgeschlagen. Die ehemalige Musiklehrerin organisierte zuletzt regelmäßig das Adventssingen um die Weihnachtszeit. Noch sei offen, wie groß der Rücklauf an Chören ist, die bei der Aktion im Stadtpark teilnehmen möchten, sagt Bendlin. Die Zeit bis zum geplanten Termin Mitte September ist relativ kurz. Eine Option sei vielleicht auch, kurzfristig in den Tierpark zu wechseln.

Neben dem Singefest tauchte im Rahmen der Zukunftswerkstatt auch der Wunsch nach einer "Landkarte der Zugänglichkeit" auf. Die soll ein Bewusstsein für Barrierefreiheit in der Stadt schaffen, erklärt Kathrin Schanze, die bei der Stadtverwaltung für das Zukunftswerkstatts-Projekt zuständig ist. Daran schließen schon jetzt konkretere Herausforderungen an: Barrierefreie Wohnungen etwa werden in Zukunft noch stärker gefragt sein. Und auch über Projekte wie eine Art "Carsharing" für Elektrorollis könne man nachdenken. "Das ist aber eher ein langfristiges Projekt", betont Kathrin Schanze.

Bei einer anderen Idee könne man sich dagegen etwa an Coswig orientieren. Dort gibt es schon einen Seniorenwegweiser, der verschiedenste Angebote und Informationen für ältere Bewohner bündeln soll: von Notrufen über Essensversorger, Pflege und Beratung bis hin zu Begegnungsstätten und auch Hospizdienste oder Bestattungsfragen. "Einfach eine Handreichung zur Orientierung", erklärt Kathrin Schanze. Das soll es auch für Riesa in aktualisierter Form geben – sowohl digital im Internet als auch in gedruckter Form.

Die Skepsis bei vielen Teilnehmern der Zukunftswerkstätten sei spürbar gewesen, sagt Kathrin Schanze. Auch Ute Bendlin sagt, sie habe sich erst einmal nicht viel erwartet, als sie zum ersten Treffen kam. Geredet worden sei ja schon oft, ohne dass etwas passierte. "Aber Frau Schanze ist eine rege Person, da macht das richtig Spaß. Und die Themen in den Arbeitskreisen waren interessant – da hat man richtig bedauert, nur an einem teilnehmen zu können."