SZ + Riesa
Merken

Riesa: Verteuerter Schulabbruch in Weida ruft Kritik hervor

Bei der Bodensanierung an der Greizer Straße sind unerwartet große Gebäudereste in der Erde entdeckt worden. Das könnte zum Streitfall werden.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Blick auf das ehemalige Schugelände in Weida: Dort standen bis vor einigen Jahren zwei Typ-Dresden-Schulhäuser. Heute gibt es nur noch zwei Turnhallen (eine im Bild). Sie sollen auch noch verschwinden.
Blick auf das ehemalige Schugelände in Weida: Dort standen bis vor einigen Jahren zwei Typ-Dresden-Schulhäuser. Heute gibt es nur noch zwei Turnhallen (eine im Bild). Sie sollen auch noch verschwinden. © Sebastian Schultz

Riesa. Die immensen Mehrkosten bei der Bodensanierung an der Greizer Straße in Weida sorgen bei Riesaer Stadträten für Verstimmung. Oberbürgermeister Marco Müller (CDU) hatte Mitte September per Eilentscheid fast 220.000 Euro freigegeben, damit die Abbrucharbeiten auf dem Gelände des einstigen Ardenne-Gymnasiums zeitnah weitergehen konnten.

Die Mehrkosten hatte die Baufirma angemeldet, da unter anderem erheblich größere Betonmengen im Boden entdeckt wurden und nun bearbeitet werden mussten als ursprünglich erwartet. Durch den Nachtrag sind die Baukosten von 1,3 Millionen auf reichlich anderthalb Millionen Euro gestiegen.

In der Stadtpolitik sorgt das für Fragen. Die jetzigen Mehrkosten hätten woanders, zum Beispiel für Straßensanierungen, eingesetzt werden können, so Friedhelm Preuß (CDU). Preuß erkundigte sich im Bauausschuss unter anderem, warum beim Abbruch der Schulbauten vom Typ Dresden Atrium vor mehreren Jahren überhaupt so viele Gebäudereste im Boden gelassen wurden.

Regressforderung möglich

Die Stadt prüfe gerade, welche Leistungen in den damaligen Verträgen vereinbart worden waren und ob diese Leistungen auch erbracht wurden, so OB Müller. Über das Ergebnis wolle man in einem der nächsten Bauausschüsse informieren.

Manfred Kuge (SPD) mutmaßte, dass der Abbruch der Gebäude seinerzeit unzureichend kontrolliert wurde – auch durch die Stadtverwaltung. Das Rathaus verweist derweil auf die damals beauftragte Bauüberwacherin und den Baubetrieb. Beide seien bereits angeschrieben und über mögliche Regressforderungen der Stadt informiert worden, so Bauamtsleiterin Ina Nicolai.

Die Stadt hofft nun darauf, die Mehrkosten gefördert zu bekommen. Ein Antrag dazu beim Land als Fördermittelgeber sei gestellt, so die Stadtverwaltung im Bauausschuss am Donnerstag. (SZ/ewe)