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29. Februar in Sachsen: Muss ich im Schaltjahr einen Tag mehr arbeiten?

Der 29. Februar taucht nur alle vier Jahre im Kalender auf. Was es mit dem Datum auf sich hat, ob wir 2024 alle mehr arbeiten müssen und warum nicht jedes vierte Jahr ein Schaltjahr ist.

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Das Jahr 2024 ist ein Schaltjahr und hat 366 Tage.
Das Jahr 2024 ist ein Schaltjahr und hat 366 Tage. © dpa

2024 steht im Zeichen des Schaltjahres. Und damit kehrt am Donnerstag auch der mysteriöse 29. Februar zurück. Ein Datum, das so rar ist, dass es nur fast alle vier Jahre im Kalender auftaucht.

Für die meisten wird der Zusatztag Ende Februar wohl genauso vergehen wie die vorangegangenen 28 auch. Nicht so für die wenigen, die an diesem besonderen Tag geboren wurden. Sie warten meistens vier Jahre auf ihren tatsächlichen Geburtstag.

Was hat es mit dem Schaltjahr auf sich? Und welche Auswirkungen hat der 29. Februar auf die Anzahl der Arbeitstage 2024 in Sachsen? Der Überblick.

In welchen Jahren gibt es den 29. Februar und warum ist nicht jedes vierte Jahr ein Schaltjahr?

Grundsätzlich kommt der 29. Februar in allen Jahren zum Vorschein, die durch vier teilbar sind. So waren die Jahre 2020 wie auch 2016 und 2012 alle Schaltjahre. Allerdings gilt das nicht in Jahren, die zugleich durch 100 teilbar sind. Daher hatten die Jahre 1800 und 1900 keinen 29. Februar, genauso wenig wird 2100 einen haben. Doch selbst bei klaren Regeln bleibt Raum für Ausnahmen: Ist das Jahr durch 400 teilbar, gibt es wieder einen 29. Februar - so wie es im Jahr 2000 der Fall war.

Warum hört sich das so kompliziert an? Ganz einfach: Die Erde umrundet die Sonne nicht in exakt 365 Tagen, sondern in 365 Tagen, fünf Stunden und fast 49 Minuten. Damit dieses sogenannte Tropische Jahr möglichst mit dem Kalenderjahr übereinstimmt, wird (mit Ausnahmen) alle vier Jahre ein 366. Tag eingefügt.

Würde man das unterlassen, dann fiele Weihnachten etwa irgendwann in den Hochsommer. Doch trotz der komplizierten Berechnung hinkt das Kalenderjahr im Schnitt immer noch 27 Sekunden hinterher. Das summiert sich und heißt: In einigen Jahrhunderten muss wohl ein Mal ein weiterer zusätzlicher Tag ausgerufen werden.

Warum gibt es Schaltjahre?
Warum gibt es Schaltjahre? © dpa Grafik

Doch nicht alle wissen, was es mit dem Schaltjahr auf sich hat: einer YouGov-Umfrage zufolge zwar immerhin 76 Prozent der Menschen in Deutschland. Aber 13 Prozent können demnach mit dem Begriff nichts anfangen.

Warum gibt es den 29. Februar überhaupt?

Der Grund, warum der Tag an den Februar angehängt wurde, liegt in der Antike. Im Alten Rom endete das Jahr lange Zeit im Februar, während es mit dem März begann. Unser heutiger zwölfter Monat war damals der zehnte, daher heißt er auch Dezember (vom lateinischen Wort „decem“, „zehn“). Das römische Jahr zählte damals über Jahrhunderte 355 Tage; jedes zweite Jahr wurde ein ganzer Schaltmonat hinter den Februar gesetzt, um den Kalender dem Sonnenstand anzugleichen.

Roms Herrscher Gaius Julius Caesar beendete dann 46 vor Christus dieses Prozedere. Er führte längere Monate ein sowie nur noch einen einzigen Extratag - alle vier Jahre. Dieser lag weiter Ende Februar, obwohl mit der Julianischen Kalenderreform der Jahresanfang endgültig auf den 1. Januar sprang.

Schaltjahr 2024: Müssen wir in diesem Jahr alle mehr arbeiten?

Da das Jahr 2024 einen Tag mehr hat, könnte dies bedeuten, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem Jahr auch einen Tag mehr arbeiten müssen. Für Sachsen trifft dies im Vergleich mit den Jahren 2023 und 2025 auch zu: Die Anzahl der Arbeitstage in Sachsen betrug 2023 250 Tage, im Jahr 2024 – dem Schaltjahr – sind es 251 Arbeitstage. 2025 wird die Anzahl der Arbeitstage wieder 250 Tage betragen. Dies hängt jedoch im Wesentlichen davon ab, ob viele gesetzlichen Feiertage auf Wochentage oder die Wochenenden fallen. Das Jahr 2026 ist kein Schaltjahr, dennoch werden 253 Arbeitstage auf die Menschen in Sachsen zukommen.

Die Anzahl der Arbeitstage für Sachsen im Jahr 2024 errechnet sich aus 366 Kalendertagen abzüglich 52 Samstage und 52 Sonntage. Zusätzlich abgezogen werden für dieses Jahr elf gesetzliche Feiertage in Sachsen, die nicht auf ein Wochenende fallen.

Wie viele Menschen wurden zuletzt an einem 29. Februar geboren?

Dem Statistischen Bundesamt zufolge wurden in den beiden vergangenen Schalttagen in Deutschland weniger Menschen geboren als im allgemeinen Februar-Durchschnitt. So kamen im Jahr 2020 etwa 1.700 Babys am 29. Februar in Deutschland auf die Welt. 2016 waren es 1.810. Im Februar-Schnitt waren es in beiden Jahren mehr als 2.000 Babys pro Tag.

Auch in der Promiwelt wird gefeiert. In Deutschland stehen die Ehrentage bei Ex-Fußballer Benedikt Höwedes, Model Lena Gercke und dem Schriftsteller Benedict Wells ("Vom Ende der Einsamkeit") am 29. Februar an. (dpa/mit SZ/hek)