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Rastplätze an der A4 in Ostsachsen gehören zu Deutschlands besten

Beim ADAC-Test überzeugt besonders das "Rödertal". Der Bund verfolgt eine aufwendige Strategie und investiert in die Anlagen der östlichen A4.

Von Frank-Uwe Michel
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Der Rastplatz Wiesaer Forst an der Autobahn A4. Sein Pendant "Rödertal", nur einige Kilometer weiter Richtung Dresden, ging aus einem ADAC-Test mit der Beurteilung "gut" hervor.
Der Rastplatz Wiesaer Forst an der Autobahn A4. Sein Pendant "Rödertal", nur einige Kilometer weiter Richtung Dresden, ging aus einem ADAC-Test mit der Beurteilung "gut" hervor. © André Schulze

Autofahrer auf der A4 stehen oft vor der Wahl: Anhalten, ein Päuschen machen und nebenbei auch noch die Toilette nutzen. Oder das Angebot der Rastplätze ignorieren und weiter durchziehen, weil es hier oft nicht sonderlich einladend ist. Der ADAC hat in einem Test im Juni und Juli 50 der insgesamt rund 1.500 in Deutschland existierenden unbewirtschafteten Rastplätze unter die Lupe genommen. Zwischen der deutsch-polnischen Grenze und Dresden gibt es immerhin vier davon.

Stippvisite "Wiesaer Forst" bei Kodersdorf. Das Toilettenhäuschen leuchtet in roter Farbe, die auf dem Gelände verteilten Mülleimer sind frisch geleert. An mehreren Stellen laden Bänke und Tische zum Verweilen ein. Im Inneren des Gebäudes ist reichlich Toilettenpapier vorhanden. Das Wasser zum Händewaschen funktioniert. Einziges Manko: Die fehlenden Klobrillen machen das Benutzen der "stillen Örtchen" trotz des insgesamt gepflegten Eindrucks nur eingeschränkt empfehlenswert.

Neben dem "Wiesaer Forst" gibt es entlang der A4 in Ostsachsen noch drei weitere mögliche Zwischenstopps: den Rastplatz "Löbauer Wasser" zwischen Weißenberg und Bautzen-Ost, das "Rödertal" zwischen Ohorn und Burkau und den Rastplatz "Zum Eichelberg" bei Ottendorf-Okrilla. Natürlich können gestresste Autofahrer kurz hinter Salzenforst auch die Raststätte "Oberlausitz" nutzen. Doch weil sie bewirtschaftet wird, blieb sie für die ADAC-Tester diesmal außen vor.

Im Gegensatz zum "Rödertal". Der Halt gehört zu den 20 Anlagen, die mit "gut" bewertet wurden. Nur zwei Rastplätze waren noch besser und gingen mit einem "sehr gut" aus dem Test hervor.

Anlagen werden täglich teils mehrfach gereinigt

Da die Anlagen auf dem ostsächsischen Teilstück der A4 alle ähnlichen Alters sind, dürften die Vor- und Nachteile des untersuchten "Rödertals" auch bei den restlichen drei zutreffend sein. Positiv vermerkten die Tester saubere und gepflegte Verweilmöglichkeiten, Grünflächen, Gehwege und Fahrgassen. Ebenso sprachen der Eingangsbereich und die Fassade des Toilettengebäudes an. Die Sanitäranlagen erschienen den Prüfern ebenfalls sauber und gepflegt. Bemängelt wurden fehlende Handtrockner, das nur eingeschränkt bedarfsgerechte Behinderten-WC und die nicht ausreichend beleuchteten Parkbereiche.

Laut Tino Möhring, dem Sprecher der Niederlassung Ost der Autobahn GmbH des Bundes ist die Pflege der unbewirtschafteten Rastanlagen mit erheblichem Aufwand verbunden. Die Standorte würden täglich gereinigt. "Die Sanitäranlagen sogar zweimal am Tag." Hierfür würden Dienstleister eingesetzt. "Der Schwerpunkt der Arbeiten", so Möhring weiter, "wird jedoch durch unsere Autobahnmeistereien abgedeckt."

Überdies fänden regelmäßig größere Reinigungsaktionen statt, "bei denen noch detaillierter entlang festgelegter Laufwege die Verschmutzungen beseitigt werden." Bei den täglichen Arbeiten stünden die Sanitäranlagen und die Müllbeseitigung besonders im Fokus.

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Die Autobahn GmbH sieht sich mit ihrem Reinigungssystem auf einem guten Weg. "Von den 127 Parkplätzen mit WC im Niederlassungsgebiet Ost ist ein Großteil vom Automobilclub Europa (ACE) gecheckt worden", so Möhring. Für Verkehrssicherheit hätten die Experten die Durchschnittsnote „sehr gut“ vergeben, für Sauberkeit und Hygiene habe die Einschätzung bei „überwiegend gut“ gelegen.

In Sachsen wird laut dem Unternehmenssprecher "sehr viel in die Rastanlagen an der A4 Ost investiert, um die Parkkapazitäten für Lkw zu erhöhen." In diesem Zuge würden die Anlagen grundsätzlich saniert, was den Menschen während der oft dringend benötigten Pausen zugutekomme.