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Bis zu zehn Jahre Wartezeit für Kleingartenparzelle in Sachsen

Das Interesse am eigenen Stück Grün ist in Sachsen nach wie vor da - aber es gibt große Unterschiede zwischen Stadt und Land. Wo Interessenten bis zu zehn Jahre auf eine Kleingartenparzelle warten müssen.

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Kleingärten sind in Sachsen sehr beliebt. Viele Vereine schließen aufgrund der hohen Nachfrage sogar ihre Wartelisten.
Kleingärten sind in Sachsen sehr beliebt. Viele Vereine schließen aufgrund der hohen Nachfrage sogar ihre Wartelisten. © Michael Reichel/dpa

Das Interesse an einem eigenen Kleingarten ist in Sachsen vor allem in den Großstädten nach wie vor groß. Die Nachfrage sei vor allem in den Ballungsgebieten Leipzig, Dresden und Chemnitz auch nach dem Corona-Boom weiter gestiegen, erklärte Tommy Brumm, Präsident des Landesverband Sachsen der Kleingärtner. In den ländlichen Gegenden gehe sie dagegen eher zurück.

"Wir hatten durch den Stadtzuwachs schon seit 2018/19 eine verstärkte Nachfrage nach Gärten. Corona hat da nur nochmal eine Schippe draufgelegt", sagte Robby Müller, Vorsitzender des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner. An der hohen Nachfrage habe sich auch nach der Pandemie nicht viel geändert.

Vor allem in den Trendwohngebieten im Leipziger Süden und Südwesten müssen Interessenten lange auf die begehrte Gartenparzelle warten. "Die Wartelisten lassen darauf schließen, dass sie da vor fünf bis zehn Jahren keinen Garten kriegen", so Müller.

Auf dem Land sieht es anders aus. Das Interesse an dem Hobby sei grundsätzlich da, aber die Masse an jungen Menschen fehle, erklärt er. Die Landflucht macht sich auch hier bemerkbar. Altersbedingt geben viele Senioren ihre Gärten auf, den möglichen Nachwuchs zieht es aber in die Städte.

Laut Müller führt der Zuzug in den Städten auch dazu, dass der Altersdurchschnitt in den Kleingartenanlagen sinkt. "Wir sind im Altersdurchschnitt schon ganz schön runtergegangen - von 58 auf 52 Jahre", sagte er.

Viele Vereine schließen aufgrund der hohen Nachfrage sogar ihre Wartelisten, wie Landeschef Brumm sagte. "Das Hobby wird grade wiederentdeckt", erklärte er. Das Interesse an einem Erholungsort in der Natur, dem Anbau von eigenem Obst und Gemüse und dem Gemeinschaftsgefühl einer Kleingartenanlage sei in den letzten Jahren wieder gestiegen. (dpa)