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Weniger Badetote in Sachsen: Diese Regeln können Ertrinkungsunfälle vermeiden

In diesem Jahr sind in Sachsen weniger Menschen als im Vorjahr bei Badeunfällen ums Leben gekommen. Auch bundesweit sank die Zahl der Badetoten. Wie können Ertrinkungsunfälle verhindert werden?

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In Sachsen sind in diesem Jahr bisher weniger Menschen bei Badeunfällen ums Leben gekommen als im Jahr zuvor.
In Sachsen sind in diesem Jahr bisher weniger Menschen bei Badeunfällen ums Leben gekommen als im Jahr zuvor. © Daniel Reinhardt/dpa (Symbolfoto)

Leipzig/Bad Nenndorf. In Sachsen sind in diesem Jahr bisher weniger Menschen bei Badeunfällen ums Leben gekommen als im Vorjahr. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zählte acht tödlich verunglückte Männer und Frauen, davon fünf in der Badesaison seit Anfang Mai. 2022 seien es insgesamt 17 Badetote gewesen, 11 davon in der Badesaison, teilte die DLRG am Mittwoch in Bad Nenndorf mit.

Erst am Dienstag war in Sachsen noch ein weiterer Mensch beim Baden ums Leben gekommen: Ein 81-Jähriger starb im Grillensee in der Region Leipzig. Er ist in der Statistik noch nicht erfasst.

Bundesweit wurden bislang 263 Todesfälle im Wasser registriert, knapp drei Viertel (194) davon in der Badesaison. Im Jahr 2022 seien zum gleichen Zeitpunkt 41 Menschen mehr tödlich verunglückt gewesen.

Die Badetoten - je vier Männer und Frauen - in Sachsen seien zwischen 31 und 60 Jahre alt gewesen. Bei zwei von ihnen wurde das Alter nicht erfasst. Drei Todesfälle ereigneten sich in Seen, drei in Flüssen. Zudem wurde je ein tödliches Unglück in einem Teich und in einem Kanal registriert. (dpa)

Diese Regeln können Ertrinkungsunfälle vermeiden

Manchmal reicht beim Schwimmen ein wackeliger Kreislauf oder ein Überschätzen der eigenen Kräfte - und schon droht ein Ertrinken. So lassen sich Ertrinkungsunfälle vermeiden, bei den Kleinen und bei den Großen:

  • Das Kind in einen Schwimmkurs schicken: Für Benjamin Taitsch von der Bayerischen Wasserwacht ist das beste Mittel, Badeunfälle zu vermeiden, ein Schwimmkurs für Kinder. Dort lernt der Nachwuchs nicht nur das Schwimmen, sondern gewöhnt sich auch an Wasser. Das kann den Kleinen im Fall der Fälle helfen, nicht so schnell in Panik zu geraten.
  • Kinder nicht aus den Augen lassen: Das Kind muss nur beim Spielen am Seeufer ausrutschen und mit dem Kopf ins Wasser fallen - schon kann es kritisch werden. "Kinder unbeaufsichtigt am Wasser - bei dem Anblick haben wir in allen Wachstationen Angst", sagt Philipp Wolf, Landesarzt der Bayerischen Wasserwacht. Sein Appell an Eltern: Die Kinder nicht aus den Augen lassen und das Smartphone und andere Ablenkungsquellen beseitepacken.
  • Sich bei langen Schwimmstrecken absichern: Wer alleine längere Strecken im See schwimmen will, kann laut Wolf eine Schwimmboje mitnehmen. Mit dem Hilfsmittel kann man sich über Wasser halten, sollten Arme und Beine schlappmachen.
  • Das Stand-Up-Paddle an sich befestigen: Auch beim Stand-up-Paddling droht Ertrinkungsgefahr, wenn man, aufgeheizt von sommerlichen Temperaturen, in den kalten See fällt. Wolf rät daher: die Halteleine am Knöchel oder Bein befestigen. "Wenn der kleinste Wind weht, das SUP vor einem hergetrieben wird und man keine Kräfte mehr hat, kommt man dem Ding nicht mehr hinterher."
  • Sich bei anderen abmelden: Im besten Fall sitzt jemand am Ufer und hat immer mal wieder einen Blick auf das Wasser, wenn man dort eine größere Runde schwimmt. Und wenn man ganz alleine ist? "Dann sollte man jemandem Bescheid sagen: Ich bin eine halbe Stunde schwimmen", rät Philipp Pijl von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Denn dann hat jemand Sorge, wenn man sich nach der vereinbarten Zeit nicht gemeldet hat. Und die Person kann gegebenenfalls Rettungskräfte alarmieren.
  • Die klassischen Baderegeln beachten: Nur baden gehen, wenn man sich wohlfühlt. Nur dann mit dem Kopf voran in Gewässer springen, wenn man sicher weiß, dass sie auch tief genug sind. Und: Sich als Schwimmer oder Schwimmerin von Booten und Schiffen fernhalten. Wer sich an diese klassischen Baderegeln hält, badet laut der DLRG sicherer - und kann die Gefahr von Ertrinkungsunfällen verringern. (dpa)