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Camping-Tourismus in Sachsen im Aufschwung

Urlaub in der Natur wird beliebter. Die Campingplätze in Sachsen waren im Sommer gut gefüllt. In der Sächsischen Schweiz hat der Waldbrand Betreibern aber einen Strich durch die Rechnung gemacht.

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Blick auf den Campingplatz Gunzenberg an der Talsperre Pöhl im Vogtland.
Blick auf den Campingplatz Gunzenberg an der Talsperre Pöhl im Vogtland. © dpa/Igor Pastierovic

Dresden. Der heiße Sommer diesen Jahres hat die Besucherzahlen auf den Campingplätzen in Sachsen in die Höhe schnellen lassen. "Es war eine Rekordsaison", sagte die Geschäftsführerin des Zweckverbandes Talsperre Pöhl im Vogtland, Elisabeth Blüml, in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Der Platz war gut ausgelastet. Immer wenn das Wetter schön wurde, hat er sich gefüllt."

Der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Vogtland, Andreas Kraus, sprach von einem "Riesentrend". Während die Zahlen für den Tourismus in diesem Jahr vermutlich etwa um 20 Prozent hinter den Werten von 2019 vor der Pandemie zurück bleiben werden, könnten im Camping-Segment die Werte von 2019 erreicht werden.

Kraus zufolge hatte sich der Trend zu mehr Erholung in der Natur schon vor der Corona-Pandemie angekündigt und sich jetzt fortgesetzt. "Viele wollen nicht mehr den Massentourismus." Und in Sachen Natur und Wandern habe das Vogtland viel zu bieten, sagte Kraus. Hinzu komme, dass die Qualität und Ausstattung der Campingplätze immer besser werde.

Der Campingplatz Gunzenberg an der Talsperre Pöhl hat sich Blüml zufolge vor allem als familien- und hundefreundlicher Campingplatz einen Namen gemacht. In diesem Jahr sei in neue Stromanschlüsse und neue Stellplätze für Wohnmobile investiert worden. Sehr beliebt seien zudem die Campinghütten - das sind halbrunde Holzhütten als komfortable Alternative zum herkömmlichen Camping.

Von einem Rekordjahr wollte Marcel Gundel vom Campingplatz am Galgenteich-Altenberg im Osterzgebirge nicht sprechen. "Aber wir waren gut besucht und zeitweise sogar ausgebucht." Die Zahlen von 2019 könnten wieder erreicht werden. Allerdings seien die Corona-Jahre 2020 und 2021, als die Menschen nicht so einfach ins Ausland reisen durften, "extremer" gewesen. So seien im vergangenen Jahr zu diesem Zeitpunkt noch viele Gäste aus Bayern und Baden-Württemberg auf dem Platz gewesen, weil dort die Schulferien später zu Ende seien. "Die sind in diesem Jahr nicht da. Die werden wohl ins Ausland gefahren sein."

Gundel bestätigt den allgemeinen Trend zu Camping. Der werde vor allem durch den Wohnmobil-Tourismus getrieben. Oder auch das Reisen mit Transportern, in denen Menschen ebenfalls übernachten könnten.

Viele Stornierungen in der Sächsischen Schweiz

"Für die Campingplätze in der Sächsischen Schweiz war es teilweise auch eine dramatische Saison", sagte Mandy Krebs vom Tourismusverband Sächsische Schweiz. Diese seien bis zum Ausbruch des Waldbrandes im Nationalpark teilweise ausgebucht gewesen. "Und das wäre während der Ferien auch so geblieben." Mit dem Waldbrand seien die Abreisen und Stornos gekommen, die teilweise bis in der Herbst reichten. Das Feuer war am 25. Juli in einem schwer zugänglichen Teil des Nationalparks ausgebrochen. Erst am 19. August wurde der Katastrophenalarm in Bad Schandau aufgehoben.

Betroffen sei unter anderem der Campingplatz Ostrauer Mühle im Kirnitzschtal gewesen, sagte Krebs. "Bis zum Brand ausgebucht, dann fast leer mit vielen Stornos." Auch jetzt sei der Platz verglichen mit den Vorjahren nicht so gut gefüllt. "Es fehlen die Gäste."

Langsam gehe es jetzt wieder aufwärts. "Für Campingplatzbetreiber sind trotzdem die wichtigsten Wochen des Jahres verloren", sagte Krebs. Der Caravan Camping in Gohrisch sei aktuell schon wieder gut gefüllt. "Auch hier gab es Stornos und Abreisen. Für die nächsten Wochen sieht es wohl ganz gut aus." (dpa)