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Im Fall Ofarim verzögert sich die Zulassung der Anklage

Ob die Klage gegen den Musiker wegen Verleumdung zugelassen wird, ist noch immer unklar. Zuerst muss eine Entscheidung zum Vorsitzenden Richter fallen.

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Der Musiker und Sänger Gil Ofarim
Der Musiker und Sänger Gil Ofarim © Archiv/dpa/Gerald Matzka

Leipzig. Im Fall des Musikers Gil Ofarim verzögert sich die Entscheidung über die Zulassung der Klage wegen Verleumdung und falscher Verdächtigungen. Zunächst müsse über einen Befangenheitsantrag der Verteidiger gegen den Vorsitzenden Richter entschieden werden, sagte eine Sprecherin des Landgerichts Leipzig am Montag auf Anfrage.

Der 40-jährige Musiker hatte im vorigen Oktober ein Video vor einem Leipziger Hotel aufgenommen und darin gesagt, dass ihn ein Mitarbeiter des Hotels aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen. Am nächsten Morgen veröffentlichte er es auf Instagram. Das Video ging viral und löste zahlreiche Solidaritätsbekundungen aus.

Der betroffene Hotelmitarbeiter wehrte sich und zeigte seinerseits den Musiker wegen Verleumdung an. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft hat sich der Vorfall tatsächlich nicht so zugetragen, wie es der Musiker geschildert hatte. Demnach hat der 40-Jährige die Unwahrheit gesagt. Das Ermittlungsverfahren gegen einen Hotelmitarbeiter wurde eingestellt und Klage gegen Ofarim erhoben.

Wann über die Zulassung entschieden wird, ist nach Angaben der Gerichtssprecherin noch unklar. Ofarim ist der Sohn des israelischen Musikers Abi Ofarim (1937-2018) und in Deutschland aufgewachsen. (dpa)