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Dieses neue Lokal zieht ins ehemalige "Refugium"

Aus dem früheren Wirtshaus wird das Restaurant "Funkenhöfchen" in Pirnas Altstadt. Die Betreiberin hat viele Ideen.

Von Mareike Huisinga
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Mareen Funke
eröffnet in Pirna am Kirchplatz 1 ein neues Lokal. Früher war hier das Wirtshaus "Refugium".
Mareen Funke eröffnet in Pirna am Kirchplatz 1 ein neues Lokal. Früher war hier das Wirtshaus "Refugium". © Mike Jäger

Es kommt keine Langeweile in der gastronomischen Szene in Pirna auf. Jetzt zieht neues Leben in das frühere Lokal "Refugium" am Kirchplatz ein, das Ende des vergangenen Jahres geschlossen hatte. Die neue Pächterin ist Mareen Funke aus Pirna. Sie will am Standort das Restaurant "Funkenhöfchen" eröffnen. Der Betrieb soll am 7. Mai starten. Der Zeitpunkt ist genauso wohlüberlegt, wie der Name des Lokals, der eine Anspielung auf ihren Nachnamen ist. Denn an diesem Tag wird die Unternehmerin 42 Jahre alt. "Ich fand, die Eröffnung sollte an meinem Geburtstag stattfinden", sagt sie.

Gutbürgerliche Küche ist angesagt

Bei dem Speiseangebot setzen sie und ihr Team auf gutbürgerliche deutsche Küche von Forelle über Schnitzel bis hin zum Schweinefilet. Außerdem wird es eine Saisonkarte geben. "Wir starten gleich bei der Eröffnung mit verschiedenen Spargelgerichten", so Funke. Man könne sicher sein, dass im Oktober dann eine feine Kürbiscremesuppe auf der Speisekarte stehen wird. Zudem bietet Mareen Funke einen wechselnden Mittagstisch an. "Da bekommt der Gast die Ofenkartoffel schon für unter zehn Euro", kündigt die Gastronomin an. Die Hauptgerichte kosten ab 15 beziehungsweise 16 Euro. Das "Funkenhöfchen" hat montags bis sonnabends von 12 bis 22 Uhr geöffnet.

Genug Platz ist vorhanden. Im Innenraum können bis 75 Gäste unterkommen; im Innenhof finden rund 60 Besucher Platz. Den Innenhof möchte Mareen Funke übrigens mit einer besonderen Lichtinstallation aufwerten. "Sodass der Funke auch wirklich überspringt", sagt sie. Vier Mitarbeiter stellt sie an.

Neue Betreiberin brennt für ihren Job

Mareen Funke weiß, wovon sie spricht: sie ist vom Fach. "Seit 25 Jahren arbeite ich in der Gastronomie". 2018 wurde sie Restaurantleiterin im Parkhotel Bad Schandau. In den folgenden Jahren toppte sie ihre Ausbildung und machte parallel zu ihrer Arbeit ihren Abschluss als Food-and-Beverage-Managerin. "Aber ich hatte auch immer viele Nebenjobs in der Pirnaer Gastronomieszene", berichtet die 41-Jährige.

Besonders angetan ist sie von dem großen Event im Spätsommer, der Pirnaer Hofnacht. Da ihr eigener Hinterhof zu klein und zu weit abgelegen ist, ging sie mit ihrem Konzept "Funkenhöfchen" in andere Innenhöfe, die zentral in der Innenstadt liegen. Unter anderem bot sie kleine Snacks und Getränke an. "Ich wollte mich aber schon immer selbstständig machen und als ich sah, dass das frühere 'Refugium' leersteht, überlegte ich nicht lange", erzählt Funke.

Sie brennt für ihren Job in der Gastronomie. "Mich freut es, wenn meine Gäste zufrieden sind und sich wohlfühlen." Allerdings weiß sie auch, dass ihr Beruf einiges abverlangt. Büroschluss um 17 Uhr und rein in den Feierabend gibt es nicht. "Als Ausgleich habe ich einen wunderbaren Hund, der auf den Namen Charlie hört. Er ist mein Ruhepol."

Vorheriger Pächter wollte mehr Zeit für sich

Blick zurück: Am 27. Dezember 2023 schloss der bisherige Pächter André Kleinert das Wirtshaus "Refugium" am Standort. Für die Schließung hatte der Gastronom gute Gründe. Und eine Überraschung: Denn das Aus war weder dem bekannten Personalmangel noch wirtschaftlichen Gründen geschuldet. "Vielmehr möchte ich mehr Zeit für mich haben. Meine Frau sagte mir: 'Irgendwann fällst du um und das war es dann'", sagte André Kleinert damals. Er wollte es so weit nicht kommen lassen, sondern mehr auf sich und sein Leben schauen und deshalb kürzertreten.

Sein Entschluss, das "Refugium" in der Pirnaer Altstadt aufzugeben, hatte sich bereits herumgesprochen. "Viele meiner Stammkunden bedauern es, aber sie verstehen auch meine Argumentation", erklärte Kleinert im Spätsommer 2023.

Vor allem: Seine Gäste sowie Kneipengänger haben eine Alternative. Denn vor gut acht Jahren hatte André Kleinert das "Refugium Elbschlösschen" an der Elbe in Pirna gekauft. Er betreibt seitdem dort einen Biergarten, der in der Saison stark frequentiert ist. Dieses Lokal mit Pension möchte er künftig ausbauen, und zwar ganz in der Atmosphäre seines früheren "Refugiums" in der Pirnaer Altstadt.