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Raus aus dem Heidenauer Real, rein ins Barockgarten-Café

Für Sandra Reichel wird es jetzt stressig: Mit ihrer Catering-Firma muss sie aus dem Real-Markt Heidenau ausziehen, in ihrem Café im Barockgarten Großsedlitz startet zeitgleich die Saison. Wie schafft sie das?

Von Heike Sabel
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Der letzte Tag im Real ist für Sandra Reichel der erste der neuen Saison im Barockgarten-Café.
Der letzte Tag im Real ist für Sandra Reichel der erste der neuen Saison im Barockgarten-Café. © Karl-Ludwig Oberthür

Das Bistro im Real ist schon etwa zwei Jahren geschlossen. Trotzdem wird hier weiterhin gekocht. Das hätte Sandra Reichel mit ihrem Unternehmen SR Event-Catering auch gern noch länger. Doch für sie ist wie für alle anderen im Heidenauer Real am 23. März der letzte Tag. Das ist zugleich der erste der neuen Saison im Barockgarten, wo Sandra Reichel seit 2022 das Café bewirtschaftet.

Zunächst wird die Küche des Cafés fürs Catering-Kochen genutzt. Doch das soll nur vorübergehend sein. Sandra Reichel will auf der Fritz-Weber-Straße 6 in Heidenau eine neue Küche bauen. Nachdem sie sich einige Objekte angesehen hat, ist das die beste Lösung, sagt sie. Einen konkreten Terminplan gibt es noch nicht, er ist von der Baugenehmigung abhängig. Bis dahin arbeitet sie alle Aufträge in Großsedlitz ab, größere hat sie nicht angenommen.

Rückkehr ins Kaufland Heidenau ausgeschlossen

In den Heidenauer Real zog Sandra Reichel 2008, zwei Jahre zuvor hatte sie ihre Firma gegründet. Die Küche im Real war als Produktion gedacht, was auch all die Jahre gut funktionierte. Das Bistro ergänzte das Catering, nicht mehr und nicht weniger, auch als es noch besser besucht war. Doch mit Corona und dem Hickhack um den Real blieben mehr und mehr Kunden weg. Sandra Reichel aber wäre trotzdem geblieben. Die Entscheidung für den Neubau traf sie nicht freiwillig, so wie auch die Betreiber der anderen Geschäfte und Anbieter im Real, die jetzt ebenfalls rausmüssen.

Eine Rückkehr nach der Wiedereröffnung als Kaufland im nächsten Jahr ist ausgeschlossen. Ein Mitarbeiter Sandra Reichels spricht von einem großen regionalen Fleischer, der dann mit Imbiss in den Markt einziehe. Kaufland selbst bestätigt noch keine Namen künftiger Mieter.

Nicht so extrem teurer als voriges Jahr

Das Café im Friedrichschlösschen übernahm Sandra Reichel vor zwei Jahren, die diesjährige Saison wird also ihre dritte hier. Es werde gut angenommen, bei schönem Wetter natürlich mehr als bei schlechtem, so wie der Barockgarten selbst. Dazu kommt das Angebot von Feierlichkeiten für bis zu 40 Personen bei Hochzeiten und etwa 50 bei Feiern. "Ich habe jetzt schon Termine für nächstes Jahr vergeben", sagt sie.

Kaffee mit Blick auf den Barockgarten gibt es im Café des Friedrichschlösschens.
Kaffee mit Blick auf den Barockgarten gibt es im Café des Friedrichschlösschens. © privat

Während andere Gastwirte und deren Gäste schon seit Anfang des Jahres wieder mit der höheren Mehrwertsteuer leben müssen, wird Sandra Reichel erst Erfahrungen damit machen. Einen so extremen Anstieg wie im vergangenen Jahr aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen sieht sie jedoch nicht. Ihre Vermutung ist: Die "normalen" Restaurantbesuche werden weniger, die Feiern bleiben. Das gönnen sich Familien bei Anlässen wie runden Geburtstagen, Jubiläen, Jugendweihen, Konfirmationen. Wobei für ein Ausflugsziel auch noch andere "Regeln" gelten als für die Kneipe um die Ecke.

Kulinarik für Bob-WM und Neujahrsempfänge

Das Barockgarten-Café ist ein Saison-Geschäft von April bis Oktober. In den anderen Monaten gibt es Aktionen wie das Martinsgans-Essen und den Weihnachtsmarkt in Großsedlitz, das Catering das ganze Jahr. Außerhalb der Großsedlitzer Saison war das SR Event-Catering zum Beispiel bei der Altenberger Bob-WM, beim Winterzauber auf dem Dresdner Altmarkt und bewirtete Neujahrsempfänge. "Es wird also durchgängig bei uns gearbeitet", sagt Sandra Reichel. Der erste Höhepunkt in der neuen Saison ist der Osterbrunch am Sonntag und Montag.