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Görlitz, Hellerau, Porzellan: Bewerber aus Sachsen fallen beim Unesco-Welterbe durch

Die Kultusministerkonferenz hat am Montag die neue deutsche Vorschlagsliste beschlossen. Sachsen hatte sich dabei Hoffnungen gemacht.

Von Sebastian Beutler
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Mit seinen historischen Hallenhäusern am Untermarkt wollte Görlitz den Sprung auf die Unesco-Welterbeliste schaffen.
Mit seinen historischen Hallenhäusern am Untermarkt wollte Görlitz den Sprung auf die Unesco-Welterbeliste schaffen. © Jens Trenkler

Sachsen ist mit seinen Anträgen zum Unesco-Welterbe vorerst gescheitert. Die Kultusministerkonferenz setzte keinen der vier Vorschläge aus dem Freistaat auf die Tentativliste. Das aber ist Voraussetzung, damit das Unesco-Zentrum überhaupt über die Anträge entscheidet.

Für Sachsen waren Stätten des Meißner Porzellans, die Siedlung Hellerau, die Göltzschtalbrücke im sächsischen Vogtland und Görlitz mit Bauten der Altstadt als Kaufmannssiedlung in der Neuzeit im Rennen.

Meißen könnte aber eine kleine Chance noch haben. Die Kultusminister empfehlen, eine Bewerbung als immaterielles Kulturerbe der Unesco zu prüfen.

Stattdessen enthält die künftige deutsche Anmeldeliste für die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt ab 1. Februar 2024 folgende sieben neue Nominierungen:

  • Waldsiedlung Zehlendorf – Erweiterung der Welterbestätte "Siedlungen der Berliner Moderne" (Berlin)
  • "Fundstätte der Schöninger Speere – Mensch und Jagd vor 300.000 Jahren" (Niedersachsen)
  • "Pretziener Wehr" (Sachsen-Anhalt)
  • "Europäische Großbogenbrücken des 19. Jahrhunderts" (Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit Frankreich, Italien und Portugal)
  • "Keltische Machtzentren der älteren Eisenzeit nordwestlich der Alpen" (Baden-Württemberg und Hessen in Kooperation mit Frankreich)
  • "Der Fernsehturm Stuttgart. Archetyp und Symbol moderner Massenkommunikation" (Baden-Württemberg)
  • "Olympiapark München" (Bayern)

Da aus den Vorjahren weitere Anträge zur Nominierung in den kommenden Jahren vorliegen, wird die künftige Tentativliste zur Vorlage beim Welterbezentrum der Unesco zwölf Nominierungen umfassen. Das teilt die Kultusministerkonferenz mit.

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Insgesamt verfügt Deutschland über 52 Welterbestätten sowie Anteilen an zehn transnationalen seriellen Welterbestätten und liegt damit im weltweiten Vergleich aktuell nach Italien (58) und China (56) auf Platz drei der Vertragsstaaten.

Die sächsischen Kandidaten können nun frühestens in zehn Jahren hoffen, wieder eine Chance zu erhalten. Das geht nicht nur aus der Zahl der deutschen Vorschläge auf der Liste hervor. Auch das letzte derartige Verfahren zur Neuaufstellung der deutschen Vorschlagsliste hatte vor zehn Jahren stattgefunden.