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Immer mehr Pendler aus und nach Sachsen

Zur Arbeit fahren noch immer mehr Menschen aus Sachsen weg als dorthin pendeln. Aber der Abstand wird kleiner. Insgesamt steigen aber beide Zahlen. Der DGB fordert politisches Handeln.

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Die Zahl der Pendler von und nach Sachsen sind weiter gestiegen.
Die Zahl der Pendler von und nach Sachsen sind weiter gestiegen. © David Young/dpa (Symbolbild/Archiv)

Kamenz. In Sachsen gab es 2022 noch immer mehr Aus- als Einpendler. Allerdings ist die Zahl derjenigen, die zum Arbeiten in den Freistaat kamen, in den vergangenen zehn Jahren stärker gestiegen, teilte das Statistische Landesamt in Kamenz am Montag mit. Demnach nahm die Anzahl der Einpendler um knapp 60 Prozent auf insgesamt reichlich 143.000 zu. Dagegen hatten gut 152.000 Frauen und Männer mit Wohnort Sachsen einen Job in einem anderen Bundesland oder im Ausland. Hier lag der Zuwachs bezogen auf das Jahr 2012 bei 14,4 Prozent. Die Hälfte von ihnen arbeitete in Westdeutschland.

"Mit Blick auf den Fachkräftebedarf in Sachsen ist die Zahl von 152.048 Auspendlern noch immer viel zu hoch. Die Gründe in andere Bundesländer zu pendeln sind bekannt. Höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und bessere Weiterbildungsmöglichkeiten geben häufig den Ausschlag, den zeitlichen und finanziellen Aufwand zu pendeln auf sich zu nehmen", kommentierte Markus Schlimbach, Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), die Zahlen. Die Firmen müssten schleunigst handeln, um die Fachkräfte vor Ort zu halten. Das gehe nur mit guten Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen.

Die steigende Anzahl von Einpendlern wertete Schlimbach als wichtiges Zeichen, dass die Arbeitsmarktintegration im Dreiländereck vorankomme. "Die Grenzgängerinnen und Grenzgänger, die insbesondere aus Tschechien und Polen zur Arbeit nach Sachsen pendeln, sind fester Bestandteil der Belegschaften in Sachsen. Sie müssen von allen Akteuren als gleichberechtigte Beschäftigte behandelt und durch die Politik und Verwaltungen nicht verprellt werden", betonte er. Deshalb verböten sich populistische Rufe gegen offene Grenzen oder Forderungen nach Grenzkontrollen. (dpa)