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Ex-Innenminister Wöller tritt nicht mehr zur Landtagswahl an

Via Facebook teilt der langjährige CDU-Spitzenpolitiker und frühere Innenminister Roland Wöller seinen Rückzug aus dem Landtag mit.

Von Annette Binninger
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Abschluss einer langen CDU-Karriere in Sachsen: Roland Wöller (CDU), zuletzt Innenminister von Sachsen, wird zur nächsten Landtagswahl nicht mehr antreten. Foto: Robert Michael/dpa
Abschluss einer langen CDU-Karriere in Sachsen: Roland Wöller (CDU), zuletzt Innenminister von Sachsen, wird zur nächsten Landtagswahl nicht mehr antreten. Foto: Robert Michael/dpa © Archiv/Robert Michael/dpa

Dresden. Sachsens ehemaliger Innenminister Roland Wöller wird nicht mehr für die CDU zur nächsten Landtagswahl am 1. September 2024 antreten. Via Facebook teilte der 53-Jährige mit, dass es nach 25 Jahren im Landtag und als Minister in verschiedenen Positionen „Zeit für neue Herausforderungen“ sei. Daher werde er zur Landtagswahl nicht mehr kandidieren.

„Ich freue mich über das langjährige Vertrauen der Wählerinnen und Wähler in mich und meine Arbeit.“ Kurz zuvor hatte er per Telefon und Mail bereits einige enge Parteifreunde in seinem Wahlkreis Sächsische-Schweiz-Osterzgebirge I informiert. Dort soll im Oktober der Kandidat gekürt werden – möglicherweise auch eine Chance für den amtierenden Innenminister Armin Schuster.

In seiner kurzen Facebook-Mitteilung listet Wöller auch einige seiner politischen Erfolge auf – im Bereich von Kitas, Schulen und bei Sportanlagen. Auch durch die erste Bundesbehörde in Freital seien hunderte neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze in der Region entstanden.. „Ergebnisse, die bleiben werden“, schreibt Wöller. „Dafür bin ich dankbar.“

Damit beendet der 53-jährige einstige Spitzenpolitiker offenbar endgültig seine politische Karriere in Sachsen. Für eine persönliche Stellungnahme, was er nun beruflich plant, war er am Freitag telefonisch nicht erreichbar. Der Diplom-Volkswirt war 1999 erstmals in den Landtag eingezogen. Er wurde unter dem damaligen Ministerpräsidenten Georg Milbradt 2007 zunächst Umwelt- und Landwirtschaftsminister. Damals galt Wöller sogar als ein möglicher „Kronprinz“ für eine Milbradt-Nachfolge.

Doch nach dessen plötzlichem Rücktritt wurde Wöller unter Regierungschef Stanislaw Tillich ab 2008 Kultusminister. Dieses Amt legte Wöller im Streit um mehr Lehrkräfte 2012 nieder. Ministerpräsident Michael Kretschmer machte Wöller schließlich 2017 zum Innenminister. Doch in seiner Amtszeit häuften sich die Skandale, das Vertrauensverhältnis zu Kretschmer zerbrach. Wöller wurde vor rund einem Jahr aus dem Amt entlassen.