Wahlumfrage: AfD deutlich vor CDU, Wagenknecht-Bündnis bei acht Prozent
Dresden. Wäre jetzt Landtagswahl in Sachsen, würde die AfD mit 35 Prozent stärkste Kraft werden. Die CDU käme mit deutlichem Abstand nur auf 30 Prozent der Stimmen. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts InfratestDimap im Auftrag des Mitteldeutschen Rundfunk hervor.
Mit großem Abstand folgen demnach Grüne und SPD mit jeweils sieben Prozent. Die Überraschung befindet sich auf "Platz 3": Mit acht Prozent würde das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) locker in den sächsischen Landtag einziehen.
Leidtragende des BSW-Erfolgs könnte nach dieser Umfrage die Linkspartei sein: Sie liegt laut InfratestDimap bei nur vier Prozent und würde damit nicht mehr im Landtag vertreten sein.
An der landespolitischen Spitze verfestigt sich damit ein Bild. Das Anfang des Monats veröffentlichte Ergebnis der "Sonntagsfrage", die Sächsische.de gemeinsam mit Civey erhebt, hatte die AfD bei 37 Prozent der Stimmen gesehen, die CDU bei 33 Prozent.
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Das RTL/ntv-Trendbarometer hatte die AfD zuletzt bei 34 Prozent, die CDU bei 30 Prozent gesehen. In Sachsen wird am 1. September 2024 ein neuer Landtag gewählt.
Zufriedenheit mit Kretschmer steigt - Rückhalt für Koalition schwindet
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wird trotz der starken Werte der AfD immer beliebter. 53 Prozent der Befragten zeigen sich mit seiner Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden (+5).
Ganz anders zeigt sich das Bild dagegen bei der schwarz-rot-grünen Landesregierung, deren Chef Kretschmer ist. Mit der Arbeit der Koalition sind nur noch 40 Prozent der Befragten zufrieden oder sehr zufrieden - ein Minus von 3 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten MDR-Umfrage vor zwei Jahren. Die deutliche Mehrheit (57 Prozent) ist dagegen weniger oder gar nicht zufrieden mit dem Agieren von CDU, Grünen und SPD im Land.
AfD-Anhänger wünschen sich Regierungsbeteiligung nach der Landtagswahl
In der Umfrage des MDR wurde erstmals auch danach gefragt, ob sich die AfD nach der Landtagswahl an der nächsten Regierung beteiligen soll. Zwar geben 57 Prozent der Befragten an, dass sich die AfD nicht genug von rechtsextremen Positionen distanziert. 42 Prozent der Wähler wünschen sich jedoch eine Regierungsbeteiligung nach der Wahl am 1. September - auch wenn die Sachsen-AfD als "gesichert rechtsextremistisch" gilt.
Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. (SZ)