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Sachsen stellt zum Halbjahr 620 neue Lehrkräfte ein

Sachsen stellt 90 Prozent der Bewerber ein. Um den Unterricht vollständig abzusichern, fehlen in diesem Schuljahr aber dennoch etwa 1.000 Lehrerinnen und Lehrer.

Von Andrea Schawe
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Mit 187 Personen werden die meisten neuen  Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen unterrichten.
Mit 187 Personen werden die meisten neuen Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen unterrichten. © dpa

Dresden. Nach den Winterferien beginnen in dieser Woche neue Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen ihren Dienst. Im Einstellungsverfahren zum Schulhalbjahr hat der Freistaat 587 vollständig ausgebildete Lehrkräfte eingestellt, teilte das Kultusministerium am Dienstag mit. Die meisten von ihnen werden an Grundschulen und Gymnasien unterrichten. Dazu kommen noch 34 neue pädagogische Fachkräfte, die an Förderschulen tätig sein werden.

Im vergangenen Februar wurden mit 618 Personen etwa genauso viele Pädagoginnen und Pädagogen eingestellt. "Natürlich hätten wir durchaus gern mehr Lehrerinnen und Lehrer eingestellt", sagte Kultusminister Christian Piwarz (CDU). "Aber die Bewerberlage gab nicht mehr her". Das Einstellungsverfahren laufe daher weiter. Etwa zwei Dutzend Lehrkräften liegen noch Stellenangebote vor.

Nach einer Erhebung des Kultusministeriums vom Oktober 2023 fehlen in diesem Schuljahr etwa 1.000 Lehrerinnen und Lehrer, um den Unterricht im Grundbereich vollständig abdecken zu können. Das umfasst alle Unterrichtsstunden, die nach der geltenden Stundentafel gehalten werden müssten. Dazu kommt noch der Ergänzungsbereich, der in keiner Schulart ansatzweise voll abgedeckt werden kann.

Viele Bewerber wollen nach Dresden und Leipzig

Insgesamt hatten sich 678 vollständig ausgebildete Lehrkräfte und Lehramtsabsolventen mit erster, aber ohne zweite Staatsprüfung beworben. 587 von ihnen hat der Freistaat eingestellt. "Damit haben wir immerhin fast 90 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber für den sächsischen Schuldienst überzeugen können", sagte Piwarz. Sachsen sei mit den Stellenangeboten auf dem bundesweit hart umkämpften Lehrerarbeitsmarkt wettbewerbsfähig.

Weit mehr als die Hälfte der Nachwuchslehrkräfte hat sich für Stellen in den Großstädten Leipzig und Dresden beworben. Für Schulen in den Landkreisen Bautzen und Görlitz sowie den Regionen Zwickau und Chemnitz gibt es wenige Bewerber.

Mehr Bewerbungen für den Seiteneinstieg

Zu den 621 neu eingestellten Lehrkräften kommen noch 224 Seiteneinsteiger, die in dieser Woche mit dem Unterricht beginnen. Sie wurden schon im November eingestellt und haben seit dem ihre dreimonatige Einstiegsqualifizierung absolviert. Die meisten von ihnen werden Oberschulen unterrichten.

Das ist der erste Jahrgang, bei dem der Freistaat die Hürden für den Seiteneinstieg gesenkt hat. Nun ist eine Bewerbung auch mit einem Fachhochschulabschluss, für Absolventen der Berufsakademien sowie ohne konkrete Fachzuordnung möglich. Für die nächste Einstellungsrunde im Mai 2024 liegen dem Landesamt für Schule und Bildung schon 730 Bewerbungen vor. Davon haben 240 Bewerber einen Abschluss ohne Fachzuordnung, 106 Bewerbungen werden noch geprüft.