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Köpping fordert 100-Millionen-Fonds für Sachsens Krankenhäuser

Die sächsische Sozialministerin will die medizinische Versorgung in den Städten und Kreisen mit mehr Geld ausstatten. Die Mittel seien da, man müsse aber Prioritäten setzen.

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Petra Köpping (SPD) will die Landkreise und kreisfreien Städte bei der medizinischen Versorgung finanziell besser unterstützen.
Petra Köpping (SPD) will die Landkreise und kreisfreien Städte bei der medizinischen Versorgung finanziell besser unterstützen. © Rietschel/dpa

Dresden. Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) will die Landkreise und kreisfreien Städte bei der medizinischen Versorgung finanziell besser unterstützen. Wie schon in den Verhandlungen für den Doppelhaushalt des Freistaats forderte sie am Donnerstag einen "Rekommunalisierungsfonds" für Krankenhäuser.

"Den Fonds haben wir mit 100 Millionen Euro bei der Aufstellung des Haushaltes beantragt. Dieser Fonds ist damals abgelehnt worden, weil wir nicht wussten, wie die finanzielle Situation Sachsens - etwa durch Corona - aussieht", sagte die Ministerin der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Nun gebe es voraussichtlich aber Überschüsse: "Es ist Geld da. Wir müssen jetzt die richtigen Prioritäten setzen."

Köpping begründete ihre Forderung auch mit der Entwicklung im Fall der Paracelsus-Klinik Reichenbach. Die Klinik mit rund 320 Mitarbeitern ist insolvent und soll am 31. März schließen.

Köpping gab zu diesem Thema der Chemnitzer "Freien Presse" am Donnerstag ein Interview. "Im Krankenhaus Reichenbach weiß man seit vier Jahren, seit der damaligen Insolvenz der Paracelsus-Gruppe, dass es Probleme gibt. Eine Umstrukturierung ist, warum auch immer, nicht erfolgt. Dies bedaure ich", erklärte die Ministerin. Es gebe in der Nähe aber weitere Krankenhäuser, die die Versorgung der Bevölkerung absichern würden und die ebenfalls nicht voll ausgelastet seien.

Köpping verwies in dem Interview auf ein Treffen mit dem Vogtland- Landrat, dem Reichenbacher Oberbürgermeister, Landtagsabgeordneten von CDU und SPD aus der Region sowie Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung und der AOKplus: "Wir wollen, dass die ambulante Versorgung in Reichenbach gesichert wird. Beim Treffen waren sich alle Teilnehmer einig, dass das Krankenhaus Reichenbach in seiner jetzigen Form leider nicht erhalten werden kann." Wichtig sei jetzt ein tragfähiges Konzept: "Wir arbeiten an einer guten Lösung und treffen uns in vier Wochen wieder." (dpa)