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Waldbrandexperte erstellt Schutzkonzept für Sächsische Schweiz

Forstprofessor Michael Müller arbeitet an einem Brandschutzkonzept speziell für die Nationalparkregion. Die Erfahrung der Feuerwehren vor Ort soll mit einfließen.

Von Dirk Schulze
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Löschen im Nationalpark: Die Erfahrungen der Feuerwehrleute seien unverzichtbar, heißt es.
Löschen im Nationalpark: Die Erfahrungen der Feuerwehrleute seien unverzichtbar, heißt es. © Mike Jäger

Zahlreiche Feuerwehrchefs der Sächsischen Schweiz haben sich kürzlich mit dem Tharandter Forstprofessor Michael Müller zu einer Auswertung des Waldbrands vom Sommer im Nationalpark getroffen. Bei dem Termin waren außerdem Mitarbeiter des THW, vom Katastrophenschutz sowie zwei Bürgermeister dabei. Dazu eingeladen hatte die Nationalparkverwaltung.

Der Waldbrandexperte Michael Müller wertet im Auftrag des Staatsbetriebs Sachsenforst das Brandgeschehen aus und erstellt ein Brandschutzkonzept für die gesamte Sächsische Schweiz, wie die Nationalparkverwaltung mitteilt. Dies geschieht parallel zu der von der Staatsregierung eingerichteten Expertenkommission.

Spezielles Brandschutzkonzept für Sächsische Schweiz

Im Gegensatz zur Expertenkommission, die sich mit den Waldbränden in ganz Sachsen befasst, also auch denen in der Gohrischheide (Landkreis Meißen) und in Arzberg (Landkreis Nordsachsen), untersucht Forstprofessor Müller noch einmal gesondert die Sächsische Schweiz, da hier speziellen Gegebenheiten herrschen wie nirgends sonst. Es geht dabei um die Wälder innerhalb sowie außerhalb des Nationalparks.

Professor Michael Müller vom Institut für Waldschutz der TU Dresden. Der Experte war schon im August im Waldbrandgebiet der Sächsischen Schweiz vor Ort.
Professor Michael Müller vom Institut für Waldschutz der TU Dresden. Der Experte war schon im August im Waldbrandgebiet der Sächsischen Schweiz vor Ort. © Norbert Millauer

Der Erfahrungsaustausch mit den Wehrleitern der Sächsischen Schweiz sei dabei unverzichtbar, erklärt die Nationalparkverwaltung. Deren Erfahrungen während des Waldbrandes sollen in das neue Brandschutzkonzept mit einfließen. Auch die Bürgermeister können ihre Standpunkte vertreten.

Zwischenergebnisse noch in diesem Jahr

Michael Müller leitet die Professur für Waldschutz der Fachrichtung Forstwissenschaften an der Technischen Universität Dresden und beschäftigt sich schon seit Ende der 1980er-Jahre mit dem Thema.

Er gilt als gefragter Experte und soll seine Forschungskenntnisse mit einbringen. Bereits Mitte August war Müller zu einer Exkursion im Waldbrandgebiet zwischen Großem Winterberg und Prebischtor in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz vor Ort.

Erste Zwischenergebnisse seiner Untersuchung werden laut Nationalpark noch in diesem Jahr erwartet. Die endgültigen Ergebnisse sollen bis Mitte 2023 vorliegen. Anschließend werde die Nationalparkverwaltung die erforderlichen Maßnahmen umsetzen.