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"Schleudersachse" für Orden an Theo Müller

Sachsens Steuerzahlerbund kürt jedes Jahr die ärgerlichste Steuerverschwendung. Diesmal geht sie an Ministerpräsident Michael Kretschmer.

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Milchbaron Theo Müller wurde mit dem sächsischen Verdienstorden ausgezeichnet - was der Staatsregierung heftige Kritik einbrachte.
Milchbaron Theo Müller wurde mit dem sächsischen Verdienstorden ausgezeichnet - was der Staatsregierung heftige Kritik einbrachte. © Foto: Robert Michael/Ullstein Bild via Getty Image

Dresden. Die Verleihung des sächsischen Verdienstordens an den Molkerei-Unternehmer Theo Müller wird mit dem Negativpreis "Schleudersachse 2021" bedacht. In einer Abstimmung entschieden rund 37 Prozent von 4000 Bürgerinnen und Bürgern, dass die Ordensübergabe die ärgerlicheste Steuerverschwendung des Jahres in Sachsen war, wie der Steuerzahlerbund am Montag mitteilte. Mit dem «Schleudersachsen» kürt der Verein Verschwender öffentlicher Gelder im Freistaat.

Die Auszeichnung Müllers war in der Landespolitik heftig umstritten. Unabhängig davon seien aber auch die Umstände der Ordensübergabe für den sächsischen Steuerzahler «mehr als ärgerlich», hieß es. Angeführt von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sei eine 15-köpfige Delegation dafür in die Schweiz gereist. Mitsamt einem Oboen-Quartett der Staatskapelle Dresden und Wein von Schloss Proschwitz habe die Ordensübergabe in Zürich mindestens 20 000 Euro gekostet.

Auf den zweiten Platz kam bei der Abstimmung zum "Schleudersachsen" eine Großbestellung an FFP2-Masken, von denen sich 6,5 Millionen Stück im Wert von 15,7 Millionen Euro als unbrauchbar erwiesen. Kritisiert wurden zudem teure, in den einstweiligen Ruhestand versetzte Ex-Staatssekretäre, eine Dauer-Baustellenampel auf der Staatsstraße 222 sowie ein Personalzuwachs beim Freistaat Sachsen. (dpa)