Sachsen
Merken

Vogtlandkreis verhängt Haushaltssperre

Der Vogtlandkreis in Sachsen hat eine vorläufige Haushaltssperre erlassen. Als Grund für die Maßnahme nennt das Landratsamt steigende Sozialausgaben.

 1 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Blick auf Plauen: Wegen steigender Sozialausgaben hat der Vogtlandkreis eine vorläufige Haushaltssperre erlassen.
Blick auf Plauen: Wegen steigender Sozialausgaben hat der Vogtlandkreis eine vorläufige Haushaltssperre erlassen. © dpa/Hendrik Schmidt

Plauen. Wegen steigender Sozialausgaben hat der Vogtlandkreis eine vorläufige Haushaltssperre erlassen. Davon betroffen seien vor allem freiwillige Leistungen in Kultur und Sport, teilte das Landratsamt am Dienstag mit.

Ersten Schätzungen zufolge belaufe sich das Defizit im Sozialbereich dieses Jahr auf mehr als 22 Millionen Euro. "Die explodierenden Kosten sind das Ergebnis einer verfehlten Migrations- und Sozialpolitik des Bundes", kritisierte Landrat Thomas Hennig (CDU). "Es werden Leistungen bestellt und dann nicht bezahlt. Wir sind als kommunale Verwaltung deshalb gezwungen, diesen Schutzschirm über unseren Kreishaushalt aufzuspannen."

Der Doppelhaushalt 2023/2024 des Vogtlandkreises mit rund 222.000 Einwohnern hat den Angaben zufolge ein Volumen von rund 690 Millionen Euro. Statt der 2024 für Sozialtransfers geplanten 137,5 Millionen Euro wird nun mit Kosten von rund 160 Millionen Euro gerechnet. Dazu zählen den Angaben nach Hilfen zur Pflege und zur Erziehung, Unterhaltsvorschuss, Erstattungen an Krankenkassen für ukrainische Flüchtlinge und Bürgergeld einschließlich Unterkunftskosten. Im Landkreis gab es zuletzt 2014 eine Haushaltssperre, wie es hieß. (dpa)