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Die Lebenserwartung in Sachsen sinkt

Kreislauferkrankungen sind die Todesursache Nummer eins. Es sterben deutlich mehr Sachsen als geboren werden. Markant ist der Anstieg der Sterbequote bei den über 65-Jährigen.

Von Ulrich Wolf
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Etwas mehr als 60.000 Menschen sind im vorigen Jahr in Sachsen gestorben. Männer werden im Schnitt 77,4 Jahre alt, Frauen 83,6 Jahre.
Etwas mehr als 60.000 Menschen sind im vorigen Jahr in Sachsen gestorben. Männer werden im Schnitt 77,4 Jahre alt, Frauen 83,6 Jahre. © SZ-Archiv: Kairospress

Kamenz. Im vergangenen Jahr sind in Sachsen weniger Menschen gestorben als 2021. Das Statistische Landesamt in Kamenz teilte am Dienstag mit, es habe exakt 60.066 Todesfälle registriert. Das seinen 6,7 Prozent weniger als 2021. Im Vergleich zum Vorkrisen-Jahr 2019 gab es jedoch gut zehn Prozent mehr Tote. Sowohl bei Männern wie auch bei Frauen ist die Lebenserwartung leicht gesunken.

Fast 88 Prozent der Verstorbenen waren 65 Jahre und älter. Den Statistikern zufolge ist das ein deutlicher Anstieg von 10,6 Prozent binnen Jahresfrist. Gemessen an der Einwohnerzahl lag die Sterbequote in dieser Altersgruppe im Jahr 2022 bei 48,6 je 1.000 Einwohner. 2019 betrug diese Kennziffer noch 44,5.

Nach vorläufigen Ergebnissen der Todesursachenstatistik ist die Zahl der Gestorbenen an oder mit Corona in Sachsen im vorigen Jahr drastisch um 56 Prozent auf rund 3.000 gesunken. Zum Vergleich: An Grippe und/oder Lungenentzündung starben 794 Sachsen.

Häufigste Todesursache waren wie üblich in den zurückliegenden Jahren auch 2022 Kreislaufkrankheiten wie Hypertonie oder Infarkte mit fast 40 Prozent die häufigste. An Krebs starben rund 21 Prozent. Den höchsten Anstieg in dieser Statistik verzeichnete das Landesamt in Kamenz mit fast 15 Prozent bei psychischen Krankheiten wie Demenz. Auch bei Störungen des Atmungs- und Nervensystems registrierte man Anstiege von mehr als zehn Prozent.

74 Säuglinge und 35 Kinder starben im vorigen Jahr

Die Statistiker zählten 2022 zudem 74 Säuglingstode. Außerdem starben 35 Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre. Insgesamt sind im vorigen Jahre 30.735 Menschen mehr gestorben als geboren worden. Dieser Saldo ist in allen Landkreisen und kreisfreien Städten Sachsens negativ. Die höchsten Minusse gab es im Erzgebirgskreis, im Landkreis Zwickau und im Landkreis Görlitz. Die meisten Toten in den Landkreisen registrierte die Kamenzer Behörde in Zwickau (5.544), im Erzgebirge (5.516) und im Vogtland (4.789). In Ostsachsen führt Bautzen die Liste an (4.623).

Die Lebenserwartung der Männer sank in Sachsen insgesamt leicht auf 77,4 Jahre, die der Frauen auf 83,6 Jahre. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres sind bereits wieder 10.578 Sachsen gestorben.