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Nächster Schritt für geplanten Solarpark bei Sebnitz

Im Sebnitzer Ortsteil Schönbach soll eine große Photovoltaik-Anlage entstehen. Das ist der aktuelle Stand.

Von Dirk Schulze
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Der geplante Solarpark bei Sebnitz wäre der bislang größte in der Region.
Der geplante Solarpark bei Sebnitz wäre der bislang größte in der Region. © Symbolfoto: Steffen Unger

Die Planung für einen Solarpark im Sebnitzer Ortsteil Schönbach schreitet voran. Im laufenden Bebauungsplanverfahren hat der Sebnitzer Stadtrat jetzt den Vorentwurf für die Photovoltaik-Anlage bestätigt. Das heißt, im nächsten Schritt werden die Unterlagen öffentlich ausgelegt. Behörden, Verbände und Bürger können dann etwaige Einwände vorbringen. Auch eine Einwohnerversammlung ist in Schönbach geplant.

Der Solarpark soll auf einer Landwirtschaftsfläche südöstlich des Dorfes Schönbach entstehen. Das Land ist in Privatbesitz und wird bisher als Weidefläche genutzt. Initiator des Projekts ist die Greenovative GmbH aus Nürnberg. Das Unternehmen betreibt bereits zahlreiche Photovoltaik-Anlagen, die meisten davon in Bayern. Erstmal vorgestellt wurden die Pläne für Sebnitz im Oktober 2022.

Mit einer Fläche von 6,5 Hektar würde es sich bei dem Solarpark um den bisher größten in der Region um Sebnitz handeln. Von Schönbach aus sei er allerdings kaum sichtbar, erklärte ein Firmenvertreter damals, da das Gelände hügelig sei. Lediglich vom weiter entfernten Sebnitz gebe es eine Sichtachse.

Eine vergleichbare Größe hat der Solarpark im linkselbischen Nentmannsdorf (etwa 6,2 Hektar) in der Gemeinde Bahretal an der Autobahn A17. Eine fast doppelt so große Photovoltaik-Anlage (11,4 Hektar) existiert in Altenberg im Osterzgebirge.

Zwei Teilflächen mit Grünstreifen in der Mitte

Aus dem aktuellen Vorentwurf des Bebauungsplans gehen nun weitere Details hervor. Der Schönbacher Solarpark wird demnach aus zwei Teilflächen bestehen, die durch einen 50 Meter breiten Grünstreifen voneinander getrennt sind. Dort verläuft überirdisch eine Hochspannungsleitung über die Weidefläche und unterirdisch eine Gasleitung. Dieser Leitungskorridor darf nicht überbaut werden und kann weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden.

Auf den beiden Teilflächen könnten demnach insgesamt knapp 8.400 Photovoltaik-Module aufgestellt werden. Die Anlage könnte damit laut aktueller Planung knapp 4,8 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren, was in etwa dem Bedarf von 1.366 Haushalten entsprechen würden. Diese Werte liegen unter dem, was bei der ersten Vorstellung vor einem Jahr angegeben wurde, damals war noch von 6,6 Millionen Kilowattstunden Strom und 1.888 Haushalten die Rede.

Anwohner können Anteile kaufen

Die mit Photovoltaik-Modulen bestückte Fläche wird im aktuellen Vorentwurf mit 6,5 Hektar angegeben. Insgesamt umfasst der Bebauungsplan inklusive Grünstreifen in der Mitte und den nicht bebauten Rändern etwa 8,4 Hektar. Die Module werden schräg stehend in einer Höhe von 80 Zentimetern installiert, die Flächen gelten damit nicht als versiegelt, eine Beweidung soll weiterhin möglich sein. Die beiden Baufelder sollen mit einem zwei Meter hohen Maschendrahtzaun eingefriedet werden.

Weiterhin aktuell ist eine finanzielle Beteiligung an dem Solarpark für Anwohner, wie ein Unternehmensvertreter von Greenovative im Sebnitzer Stadtrat bestätigte. Einwohner können dabei Anteile im Wert zwischen 1.000 Euro und maximal 25.000 Euro erwerben und somit an den erwirtschafteten Gewinnen teilhaben. Zum Start gebe es dann für vier Wochen ein Vorzeichnungsrecht für Sebnitzer Einwohner, bevor die Geldanlagemöglichkeit für die Allgemeinheit geöffnet werde.

Baustart frühestens 2025

In der Stadtratssitzung bekräftigte Stadtrat Paul Löser (Grüne) seine Unterstützung für das Projekt. Man bekomme mit der Anlage sauberen Strom vor der Haustür, der Eingriff in das Ökosystem sei minimal, sagte Löser. Andreas Stork (Zukunft Sebnitz) sagte: "Lieber eine Solaranalage als Windräder". Wilhelm Baues (CDU) lehnte das Projekt als zu groß in der freien Landschaft ab. Am Ende wurde der Beschluss mehrheitlich angenommen.

Insgesamt wird sich das Bebauungsplanverfahren noch mindestens ein Jahr hinziehen. Die tatsächliche Dauer hängt von der Art der Einwände ab. Nach dem jetzigen Vorentwurf wird in der Folge noch der Entwurf ausgelegt, am Ende des Verfahrens steht eine Genehmigung durch das Landratsamt. Mit einem Baubeginn ist also frühestens 2025 zu rechnen.

Die Termine für die öffentliche Auslegung sowie die Einwohnerversammlung in Schönbach will das Sebnitzer Rathaus demnächst bekannt geben.