SZ + Sebnitz
Merken

Hoffnung für Radweg zwischen Sebnitz und Bad Schandau

Bislang klafft eine Lücke in der Radwegplanung zwischen Sebnitz und Bad Schandau. Jetzt deutet sich eine Zwischenlösung an.

Von Dirk Schulze
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Staatsstraße S154 kurz vor Bad Schandau: Für diesen Abschnitt ist die Radwegetrasse noch in Diskussion.
Staatsstraße S154 kurz vor Bad Schandau: Für diesen Abschnitt ist die Radwegetrasse noch in Diskussion. © Steffen Unger

Es könnte doch noch etwas werden mit einem durchgehenden Radweg zwischen Sebnitz und Bad Schandau. Das ist das Ergebnis eines Treffens verschiedener Behördenvertreter. Seit Herbst 2019 ist bekannt, dass der Radweg entlang der Staatsstraße S154, der einmal die beiden Städte verbinden soll - so zumindest waren die Hoffnungen vor Ort - mit einer Lücke geplant wird.

Aufgrund der hohen Kosten hatte das Landesamt für Straßenbau und Verkehr die Planung für das untere Teilstück zwischen Altendorf und Bad Schandau eingestellt. Beplant wird seitdem nur noch die Strecke von Lichtenhain über Mittelndorf bis Altendorf. Dies würde bedeuten, der Anschluss nach Bad Schandau und an den Elberadweg fehlt. Das sorgte für breite Kritik.

Kürzlich hatten nun Sebnitz, Bad Schandau und Rathmannsdorf als betroffene Kommunen die Planer vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr sowie Polizei und Landratsamt zu einem gemeinsamen Treffen eingeladen. "Wir haben eindringlich darauf gedrungen, dass die Planung für den Abschnitt wieder aufgenommen wird", berichtet der Sebnitzer Amtschef Ronald Kretzschmar von dem Termin.

Hoffen auf Straßenbau im Zaukengrund

Die Hoffnung der Kommunen liegt dabei weiterhin auf einer zukünftigen Sanierung der Straße durch den Zaukengrund am Ortsausgang von Bad Schandau. Dort sollte der Radweg ursprünglich entlangführen. Schon früh in der Planung stellte sich jedoch heraus, dass allein die erforderliche Stützwand rund 2,4 Millionen Euro kosten würde (Stand 2017). Dieser Teil des Projekts wurde deshalb gekippt.

Bei dem jüngsten Treffen machten die Kommunen nun nochmals auf den Zustand der Staatstraße im Zaukengrund aufmerksam. Die Böschung bricht perspektivisch ab, sie muss in absehbarer Zeit ohnehin saniert werden. Rathmannsdorfs Bürgermeister Uwe Thiele (CDU), im Hauptberuf Geschäftsführer des Regionalverkehrs Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, machte vor allem auf die Folgen für den Schülerverkehr aufmerksam, die eine Vollsperrung in diesem Bereich hätte. Die Busse müssten dann eine lange Umleitung fahren.

Sebnitz, Bad Schandau und Rathmannsdorf drängten in der Beratung darauf, dass die Straßensanierung in der Prioritätenlisten des Freistaats nach oben rutscht. Wenn an Böschung und Fahrbahn gebaut würde, könnte der gewünschte straßenbegleitende Radweg gleich mit entstehen.

Übergangslösung durch den Wald

Selbst im günstigsten Fall werden bis zur Umsetzung aber noch viele Jahre vergehen. Für die Zwischenzeit haben die drei Kommunen nun eine schon abgewählte Trassenführung erneut ins Spiel gebracht. Diese führt über den Parkplatz Kiefricht am Ortsausgang von Bad Schandau und dann durch den Wald über den Neuweg bis hinunter auf die Kirnitzschtalstraße. Zumindest bis der Zaukengrund irgendwann saniert ist, sollte sie als Übergangslösung dienen.

© SZ Grafik

Die Trasse über den Kiefricht hatten im Frühjahr 2021 auch drei Altendorfer Einwohner als ideal erachtet. Die obere Hälfte des Neuwegs sei bereits befestigt, unten im Tal kommt der Weg direkt am Bad Schandauer Kurpark heraus, wo auch die Kirnitzschtalbahn hält, argumentierten sie. Lediglich im mittleren Teil des Weges müssten einige Treppenstufen abgebaut werden.

Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr hatten dem damals eine Absage erteilt. Die Trassenvariante über den Kiefricht war bereits zuvor untersucht worden. Das Gefälle sei zu steil, zudem sei der Weg im unteren Bereich zu schmal, hieß es seitens der Behörde. Die einzige Alternative abseits der Staatsstraße S154 führt allerdings über Rathmannsdorf, und die dortige Bergstraße ist zwar asphaltiert, aber um einiges steiler. Somit ist die Trasse über den Kiefricht aus Sicht der Kommunen die bessere Lösung. Eine Bewertung seitens des Straßenbauamts steht noch aus.