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Verletzter Dresdner Speerwerfer verpasst WM

WM-Aus für den Ex-Weltmeister: Der deutsche Speerwurf-Rekordhalter Johannes Vetter hat seinen Start bei den Weltmeisterschaften in Eugene abgesagt.

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Johannes Vetter beim Istaf im vergangenen September.
Johannes Vetter beim Istaf im vergangenen September. © Archiv: dpa/Andreas Gora

Von Andreas Asen

Offenburg. Die Schulter zwickt und schmerzt noch immer, an Leistungssport ist weiter nicht zu denken: Deutschlands Speerwurf-Rekordhalter Johannes Vetter hat seinen Start bei der Weltmeisterschaft in Eugene abgesagt. Die Reise in die USA trat der 29-Jährige gar nicht erst an, die vage Hoffnung, dass es vielleicht doch für einen Start reichen könnte, hat sich zerschlagen.

"Ich kämpfe seit Saisonbeginn mit Schulterproblemen. Ich werde die kommenden Wochen brauchen, um diese Entscheidung zu verdauen", schrieb Vetter bei Instagram: "Es ist schwer zu sagen, wann ich wieder Wettkämpfe bestreiten werden kann."

Der Ex-Weltmeister hatte wegen der hartnäckigen Entzündung in der Schulter bereits die deutsche Meisterschaft im Juni in Berlin verpasst. Bei der EM im August in München könnte er trotz der Absagen noch für ein Highlight sorgen - sofern die Gesundheit es zulässt.

EM-Teilnahme noch möglich

Für Vetter ist die neuerliche Absage ein harter Schlag, im vergangenen Jahr hatte er bei den Olympischen Spielen in Tokio als Top-Favorit eine herbe Enttäuschung erlebt. Dort kam er mit dem Bodenbelag überhaupt nicht zurecht, rutschte mehrfach aus - und landete am Ende nur auf dem neunten Platz.

2022 sollte für Vetter zu einem Glanzjahr werden, doch wegen der schmerzhaften Schulterverletzung steht nun auch hinter der Heim-EM in München (15. bis 21. August) ein großes Fragezeichen.

In Eugene ruhen die deutschen Hoffnungen im Speer-Wettbewerb damit auf Julian Weber, der Mainzer hatte in Vetters Abwesenheit bei der DM Ende Juni den Titel geholt. Vize-Europameister Andreas Hofmann (Mannheim), Dritter bei den deutschen Meisterschaften, steht ebenfalls im DLV-Aufgebot.

An Vetters Bestweite von 97,76 m kommen die beiden jedoch nicht heran: Weber steht bei 89,54 m, Hofmann bei 92,06 m.

Deutscher WM-Kader schrumpft auf 77

Neben Vetter wird bei der WM auch Sprinterin Lilly Kaden (Dortmund) verletzungsbedingt fehlen. Dies teilte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) am Mittwoch mit, nähere Angaben zur Blessur der 20-Jährigen, die über 200 Meter starten wollte, machte der DLV nicht. Neun Tage vor Beginn der Titelkämpfe (15. bis 24. Juli) schrumpft das deutsche Aufgebot damit von 79 auf 77 Sportlerinnen und Sportler zusammen.


"Es tut mir für beide Athleten leid, dass sie bei den Weltmeisterschaften nicht dabei sein können. Ich wünsche ihnen gute Besserung und hoffe, dass sie bald wieder in die Wettkämpfe einsteigen können", sagte DLV-Chef-Bundestrainerin Annett Stein. (sid)