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6:1! Dresdner Eislöwen zerlegen Eispiraten Crimmitschau

Unter dem bisherigen Co-Trainer Petteri Kilvipaara gelingen den Eislöwen in der DEL2 drei Siege in Folge. Crimmitschau ist im Sachsenderby völlig chancenlos.

Von Alexander Hiller
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Die Eislöwen Thomas Andres und Mike Schmitz jubeln über den Treffer zum 2:1. Am Ende gewinnen sie gegen die Eispiraten Crimmitschau 6:1.
Die Eislöwen Thomas Andres und Mike Schmitz jubeln über den Treffer zum 2:1. Am Ende gewinnen sie gegen die Eispiraten Crimmitschau 6:1. © Matthias Rietschel

Dresden. Ist es jetzt an der Zeit für eine klare Personalansage? Beim Eishockey-Zweitligisten Dresdner Eislöwen hatte nach der recht überraschenden Beurlaubung von Cheftrainer Andreas Brockmann Anfang vergangener Woche zunächst der bisherige Co-Trainer Petteri Kilpivaara im Verbund mit Vereinslegende und Teammanager Steven Rupprich (33) die sportlichen Geschicke übernommen. Sportdirektor Matthias Roos verkündete: „Das wird eine schwere Woche mit drei Spielen in fünf Tagen. Danach werden wir weiterschauen. Möglich ist, dass wir bis zum Ende der Saison weiter so verfahren. Es ist aber auch möglich, dass wir in den nächsten 14 Tagen einen neuen Cheftrainer präsentieren.“

Drei Spiele später haben die Eislöwen ihren Punktestand um die maximal möglichen neun Zähler aufgestockt. Den Erfolgen gegen Bad Nauheim (4:0) und am Freitag in Selb (4:2) ließen die Dresdner am Sonntag in der mit 4.412 Zuschauern ausverkauften Joynext-Arena gegen Crimmitschau ein spektakuläres 6:1 (2:1; 3:0; 1:0) folgen. Der Platz in den Play-offs ist dem Team von Kilpivaara zwar noch nicht zu 100 Prozent sicher, aber mit 13 Punkten Vorsprung auf Rang neun sind die Eislöwen bei sechs ausstehenden Partien kaum noch aus den Top-Acht der DEL2 zu verdrängen. "Das war das dritte Spiel in fünf Tagen, trotzdem haben wir läuferisch unglaublich gut gespielt, wir sind in der Struktur geblieben. Man hat auf dem Eis wirklich eine Spielfreude gesehen. Ich bin stolz auf die Mannschaft, die Jungs haben sich jetzt ein paar Tage frei verdient", sagte Kilpivaara. "Das war bisher das beste Spiel unter meiner Leitung. Die zwei Siege vorher haben da sicher geholfen." Die älteren Profis haben jetzt zwei Tage frei, steigen erst am Mittwoch wieder ein, für die jüngeren Eislöwen-Spieler steht am Dienstag die erste lockere Einheit an.

Kilvipaara hat die Eislöwen wieder entfesselt

Gegen den Tabellenelften gelang den wie entfesselt aufspielenden Hausherren ein Start nach Maß. Adam Kiedewicz netzte nach schöner Vorarbeit von Yannick Drews ein (7.), doch die Eispiraten schlugen wie aus dem Nichts durch Jasper Lindsten zurück (15.). Nur 36 Sekunden später brachte Tomas Andres die Eislöwen wieder in Front. Nur 23 Sekunden nach der ersten Drittelpause war es erneut Kiedewicz, der die Führung ausbaute.

Philipp Kuhnekath setzte wenig später noch einen drauf (26.). Johan Porsberger fälschte einen Schuss seines schwedischen Landsmannes Simon Karlsson zum 5:1 ins Netz (38.), Jussi Petersen machte den Deckel drauf (52.).

Der 37-jährige Kilvipaara hat es verstanden, die Eislöwen wieder zu entfesseln, und sollte nun für den Rest der Saison als amtierender Cheftrainer fest im Sattel sitzen. Jedenfalls, wenn sich der Sportdirektor an seinen Worten messen lässt. Roos betonte nach der Kilpivaara-Premiere am Mittwoch gegen Bad Nauheim noch, „dass alles offen und möglich ist.“

Bleibt Kilvipaara der Eislöwen-Cheftrainer?

Das stellt sich nach der kleinen Erfolgsserie nun anders dar. „Wir haben die Struktur ja nicht verändert, sondern versucht, ein paar mehr Überraschungsmomente zu schaffen, mehr Freiheiten zu geben und Vertrauen in die Spieler zu setzen. Wenn Petteri und Ruppi das weiter herauskitzeln können, muss ich mir gar keine Gedanken machen. Dann wird in der nächsten Woche auf der Trainerposition garantiert nichts passieren“, hatte Roos am Tag vor dem Duell in Selb versichert. „Wenn man das so halten kann, können wir wunderbar die Saison so zu Ende spielen. Petteri würde sich dann in eine Situation bringen, in der man über mehr nachdenken kann“, sagte der Eislöwen-Sportdirektor.

Der Finne selbst gibt sich, was seine Zukunft betrifft, gelassen. „Ich denke nicht so viel daran. Ich versuche, die Arbeit so gut wie möglich zu machen, damit wir in dieser Saison gut durchkommen. Für alles andere ist später Zeit“, sagt Petteri Kilpivaara und will die „Mannschaft so weit führen, wie möglich.“ Stand jetzt ist sie auf dem besten Weg, souverän in die Play-offs einzuziehen – und dann dort auch eine wichtige Rolle spielen zu können.