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DSC darf trotz Quarantäne trainieren

Eine Woche mussten sich die 13 Volleyballprofis daheim fithalten. Jetzt dürfen sie die eigenen vier Wände nur zum Sport verlassen.

Von Alexander Hiller
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Gemeinsames Training ist wieder möglich: Cheftrainer Alexander Waibl leitete seine 13 Spielerinnen bereits am Donnerstag wieder an. Das Foto entstand freilich bei einer früheren Einheit.
Gemeinsames Training ist wieder möglich: Cheftrainer Alexander Waibl leitete seine 13 Spielerinnen bereits am Donnerstag wieder an. Das Foto entstand freilich bei einer früheren Einheit. © Archiv: Ronald Bonß

Dresden. Die Volleyballerinnen des Dresdner SC dürfen wieder trainieren. Schon am Donnerstag ab 16 Uhr leitete Cheftrainer Alexander Waibl seine 13 Profis wieder bei einer entsprechenden Einheiten an. Nach einer einwöchigen verordneten Zwangspause.

Seit dem vorigen Donnerstag steht die Mannschaft unter Quarantäne. Nach einem Testspiel beim polnischen Gastgeber Chemik Police war eine Spielerin des Kontrahenten positiv auf SAR-COV-2 getestet worden. Das Gesundheitsamt Dresden verhängte daraufhin eine 14-tägige Quarantäne für die 13 Bundesligaspielerinnen. Für das Trainerteam nicht.

„Die entsprechende Spielerin stand unserer Mannschaft auf dem Feld gegenüber, Körperkontakt in jeglicher Form haben wir aber vermieden“, erklärte DSC-Geschäftsführerin Sandra Zimmermann nachträglich. Dem minimalen Ansteckungsrisiko war das Trainerteam um Alexander Waibl natürlich am Rande des Spielparketts nicht. Der Dresdner SC hat in Zwischenzeit für die Mannschaft einen Corona-Test anberaumt, der am Montag vollzogen wurde. Alle Ergebnisse fielen negativ aus. Deshalb veränderte am Donnerstag das Gesundheitsamt den Quarantänebescheid für den fünffachen deutschen Volleyballmeister.

Neue Planungsrealität: Ein 30-Minuten-Takt

Der besagt, dass die Quarantäne zwar bis zum kommenden Mittwoch aufrecht erhalten wird, aber die Mannschaft dennoch trainieren kann. Die Spielerinnen dürfen also ihre Wohnungen verlassen, aber ausschließlich zu sportlichen Zwecken. „Die Spielerinnen haben dafür eine sogenannte Pendelbescheinigung erhalten“, sagt Zimmermann. Dank der können sie sich per Fuß, per Fahrrad oder per Auto zwischen dem Trainingsort und ihrer Wohnung bewegen – mit öffentlichen Bahnen oder Bussen jedoch ausdrücklich nicht.

Ob das Waibl-Team nun bis zum Supercup am 27. September in der heimischen Margon-Arena gegen den Schweriner SC überhaupt noch ein weiteres Vorbereitungsspiel bestreitet, ist offen. „Die neue Planungsrealität des Dresdner SC ist ein 30-Minuten-Takt“, umschreibt die DSC-Geschäftsführerin süffisant die sich stetig ändernden Rahmenbedingungen und Begleiterscheinungen in der Corona-Zeit. Tatsächlich plant der DSC zunächst bis zum kommenden Mittwoch, wenn die Quarantäne dann offiziell endet. Stand jetzt zumindest. „Wir stehen natürlich weiter unter ständiger medizinischer Beobachtung“, sagt Zimmermann.

Weshalb der Dresdner SC seit einer Woche zur aktuellen Situation keine Neuigkeiten verbereitete, erklärt sich nun im Nachhinein auch. „Wir wussten bis heute nicht, ob wir wieder anfangen können zu trainieren. Diese Unwägbarkeiten im Arbeitsablauf eines Spitzensportlers stellen Mannschaft, Trainer und Verein vor eine extrem schwierige Situation“, betont die Managerin und warnt zugleich: „Die Situation kann jederzeit wieder passieren. In anderen Bundesländern gelten dafür andere Regelung. Deshalb appelliere ich für einheitliche Regelungen. Dabei müssen selbstverständlich die medizinisch notwendigen Regelungen eingehalten werden, aber eben auch das menschlich zu vertretendem Ermessen zugelassen werden“.