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Siebentes WM-Gold für Kanuten aus Dresden

Der Dresdner Tom Liebscher-Lucz führt den Kajak-Vierer bei der Heim-WM in Duisburg zum Titel – und bucht das Paris-Ticket.

Von Alexander Hiller
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Tom Liebscher-Lucz ist jetzt siebenfacher Weltmeister. Hier präsentiert er allerdings sein zweites Olympia-Gold beim Empfang in Dresden nach den Spielen von Tokio vor zwei Jahren.
Tom Liebscher-Lucz ist jetzt siebenfacher Weltmeister. Hier präsentiert er allerdings sein zweites Olympia-Gold beim Empfang in Dresden nach den Spielen von Tokio vor zwei Jahren. © Archiv: Matthias Rietschel

Duisburg. Der Plan des deutschen Kajak-Vierers ist aufgegangen. Das Aushängeschild des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) wollte sich zum Jahreshöhepunkt in Bestform präsentieren – zumal bei der sogenannten Heim-Weltmeisterschaft in Duisburg.

Tom Liebscher-Lucz vom KC Dresden und seine drei Team-Kollegen Max Rendschmidt, Max Lemke und Jacob Schopf krönten sich am Freitagnachmittag nach mehreren wetterbedingten Unterbrechungen des Wettkampftages bei widrigen Bedingungen zum Weltmeister über die olympische 500-Meter-Strecke.

Damit holte das deutsche Quartett zugleich den Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Soll heißen, die jetzige personelle Kombination des Erfolgsvierers ist für Paris beinahe gesetzt – von unvorhergesehenen Entwicklungen natürlich abgesehen. Für Tom Liebscher wäre es nach 2016 in Rio und 2021 in Tokio die dritten Spiele, 2012 in London war der damalige Junior und jetzige Doppel-Olympiasieger als Ersatzmann dabei. "Nach dem Zwischenlauf wussten wir schon, wo die Reise hingehen kann. Wir haben uns dann vier Stunden lang aufs Finale vorbereiten müssen, weil der Tag mit den Verschiebungen kein einfacher war. Das hat uns aber trotzdem gut reingepasst und wir haben diesen kleinen Vorteil, den wir hier in unserem Wohnzimmer haben, ganz gut genutzt", sagte der frisch gebackene Weltmeister.

"Ein sehr lehrreiches Jahr"

Der Erfolg des deutschen Paradebootes mit 0,4 Sekunden Vorsprung auf Ungarn und die Ukraine in Duisburg kommt keineswegs erwartet. Liebscher-Lucz und Co erlebten bisher eine durchwachsene Saison, bei Weltcup und den European Games wurde der Stammplatz auf dem Podest verfehlt. Deshalb wurde das Quartett kurzfristig noch einmal umbesetzt, der 30-jährige Liebscher-Lucz auf die vierte Position gesetzt – gewissermaßen als Anschieber.

Das Risiko hat sich gelohnt. „Ein sehr lehrreiches Jahr für uns, wir hatten hier fantastische Bedingungen in unserem Wohnzimmer, am Ende wurden wir von den Fans nach Haus getragen“, sagte Liebscher-Lucz.