Sport
Merken

Bischofswerdas unglaubliche Serie hält auch im Derby gegen Bautzen

Die Serie hält: Bischofswerdas Fußballer bleiben im Oberliga-Derby gegen Budissa Bautzen im 33. Spiel in Folge ungeschlagen - und freuen sich als Pokalschreck jetzt auf Erzgebirge Aue.

Von Jürgen Schwarz
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Keine Tore, doch gute Unterhaltung wurde den rund 700 Zuschauern in Bischofswerda geboten - und zugleich eine Einstimmung aufs bevorstehende Pokalspiel gegen Erzgebirge Aue.
Keine Tore, doch gute Unterhaltung wurde den rund 700 Zuschauern in Bischofswerda geboten - und zugleich eine Einstimmung aufs bevorstehende Pokalspiel gegen Erzgebirge Aue. © Foto: RocciPix

Bischofswerda. Einen Punkt gewonnen oder zwei Zähler verloren? Diese Frage stellten sich Mannschaften und Fans des Bischofswerdaer FV und von Budissa Bautzen nach dem Derby. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte - und der Endstand lautete 0:0. Die Bischofswerdaer blieben am Freitagabend vor 668 Zuschauern in der heimischen Volksbank-Arena im 33. Pflichtspiel hintereinander ohne Niederlage. Sollte es am Ende trotzdem nicht zum Staffelsieg in der Oberliga Süd reichen, könnte das daran liegen, dass Budissa Bautzen dem Tabellenzweiten in beiden Derbys ein Unentschieden abgerungen hat.

"Es war ein gutes Oberligaspiel, in dem beide Teams nicht alles riskiert haben. Unsere Serie hält, wir wissen, dass wir nicht jede Partie gewinnen können", sagte Bischofswerdas Trainer Frank Rietschel danach und stellte fest: "Unsere Innenverteidiger waren die besten Spieler, vorn fehlte uns etwas die Ruhe in den Abschlusshandlungen."

Dass seine Spieler in Gedanken schon ein Spiel weiter gewesen ist, glaubt Rietschel nicht. Und doch dreht sich in Bischofswerda in diesen Tagen fast alles um das bevorstehende Halbfinale im Sachsenpokal am Dienstag (16.4.), wenn Pokalschreck Bischofswerda den Drittligisten Erzgebirge Aue empfängt. Und nach den Erfolgen in den vorangegangenen Runden gegen die Regionalligisten Chemnitzer FC und Lok Leipzig nun die nächste Sensation anpacken will.

"Aue wird uns nicht unterschätzen, nicht umsonst waren Co-Trainer Jörg Emmerich und der sportliche Leiter Matthias Heidrich beim Derby zuschauen", sagte Rietschel, aber er meinte auch: "Eine Chance gibt es immer, unsere Jungs sind heiß." Das Heimspiel im Wesenitzsportpark beginnt um 18 Uhr.

Es war ein umkämpftes Derby und torloses Derby, dabei hatten beide Teams durchaus auch gute Möglichkeiten.
Es war ein umkämpftes Derby und torloses Derby, dabei hatten beide Teams durchaus auch gute Möglichkeiten. © Foto: RocciPix

Im Derby gegen Bautzen sorgten die Schiebocker nach zwölf Minuten für die erste Aufregung im Spiel. Jonas Krautschick trat einen Freistoß von der linken Seite scharf in den Strafraum, Budissa-Torwart Max Hübner war aber zur Stelle und lenkte den Ball über die Latte zur Ecke. Bautzen kam in der Folgezeit besser ins Spiel, das sehr taktisch geprägt war. Beide Teams standen sicher in den eigenen Abwehrreihen, und in der Offensive fehlte es beiderseits an Präzision. So gab es auch nur noch eine nennenswerte Aktion in Halbzeit eins. Philipp Scharfe tauchte kurz vor dem Halbzeitpfiff gefährlich im BFV-Strafraum auf; beim Torschuss war der Winkel aber zu spitz.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit legten beide Teams dann eine Schippe auf ihre Offensivbemühungen drauf. Julian Gerhardi auf Budissa-Seite war der Erste, der mit einem Schuss aus gut 20 Metern knapp neben das Gehäuse der Gastgeber für Raunen auf den Rängen sorgte. Nur eine Minute später fehlte es Jannik Käppler bei seinem Abschluss von der Strafraumgrenze etwas an Genauigkeit.

Budissas Aufstiegsteam von 2014 bei Wiedersehensfeier in Bautzen

Dem wollten die Bischofswerda nicht nachstehen, und so war es Tim Hoffmann, der kurz darauf einen Ball knapp neben das Gäste-Tor setzte. In der 83. Minute spielte der eingewechselte Brasilianer Miguel Pereira Rodrigues auf BFV-Seite Steve Zizka im Strafraum frei; aber der bugsierte den Ball aus zehn Metern freistehend über das Tor. Nur drei Minuten später war es auf der Gegenseite Lukas Hanisch, der Florian Baudisch im Strafraum in Szene setzte – aber der schob das Leder am Tor vorbei.

„In der ersten Halbzeit haben wir fast alles vermissen lassen. Da waren wir zu passiv, hatten zu wenig Kontrolle und waren noch nicht richtig im Spiel. Die zweite Hälfte war besser, da hatten wir zwei, drei gute Möglichkeiten, ich würde sogar sagen, die klareren Chancen", sagte Budissas Trainer Stefan Richter. "Der Punkt ist okay." „Die zweite Halbzeit war viel besser.

Am kommenden Freitag (19.4.) gastiert der SC Freital ab 18.30 Uhr in Bautzen im Stadion Müllerwiese zum nächsten Derby. Tolle Geste des Vereins: Mannschaft, Trainer und Funktionsteam, die 2014 erstmals in Budissas Vereinsgeschichte für den Aufstieg in die Regionalliga Nordost gesorgt hatten, sind zu einer Wiedersehensfeier ins Stadion eingeladen.