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Dynamos Kutschke: "Verteidigen muss genauso viel Spaß machen"

Stefan Kutschke spricht vor dem Wiedersehen mit Ex-Verein Ingolstadt über seine Zeit beim Gegner sowie Dynamos neue Defensivstärke - und die Konsequenzen für ihn als Stürmer.

Von Tino Meyer
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Als Stürmer will Stefan Kutschke am liebsten Tore schießen, doch Dynamos Rückkehrer weiß auch um die Bedeutung der Defensive.
Als Stürmer will Stefan Kutschke am liebsten Tore schießen, doch Dynamos Rückkehrer weiß auch um die Bedeutung der Defensive. ©  dpa/Robert Michael

Herr Kutschke, ist das Heimspiel am Samstag eines, auf das Sie sich besonders freuen?

"Nein. Ich freue mich auf jedes Spiel. Natürlich habe ich lange in Ingolstadt gespielt und selbst nach dem Umbruch dort im Sommer gibt es immer noch einige bekannte Gesichter. Aber entscheidend für mich ist, was mit meiner Mannschaft passiert."

Sie haben fünf Jahre am Stück in Ingolstadt gespielt, im Fußball ist das mittlerweile eine Seltenheit. Wie fällt Ihre Bilanz aus?

"Ich hatte dort schöne und nicht so schöne Zeiten, insgesamt ist die sportliche Bilanz durchwachsen. Zweimal sind wir in der Zeit aus der zweiten Liga abgestiegen, einmal haben wir das korrigieren und wieder aufsteigen können. Der Abstieg in der vergangenen Saison war vermeidbar – meine Meinung. Auch das war eine lehrreiche Zeit. Danach gab es wie gesagt einen Umbruch, zudem ist mein Vertrag ausgelaufen. Jetzt freue ich mich, zurück bei Dynamo Dresden zu sein."

Im November werden Sie 34 Jahre alt. Machen Sie sich schon Gedanken um das Karriere-Ende?

"Erst einmal bin ich dankbar, dass ich bislang von schweren Verletzungen verschont geblieben bin. Ich sehe es als Privileg, Fußballprofi zu sein. So lange ich mithalten kann und meine Werte stimmen, möchte ich spielen. Da gibt es keinen Gedanken, wann die Karriere zu Ende ist."

Macht es für Sie als Stürmer auch Spaß, wenn die eigene Mannschaft so defensiv eingestellt ist wie Dynamo derzeit?

"Die defensive Stabilität hat Erfolg gebracht. Und diese defensive Ordnung muss genauso gelebt werden, Verteidigen muss genauso viel Spaß machen wie ein Tor zu schießen, das gehört genauso dazu. Aber klar, offensiv müssen wir nachlegen. Das hat der Trainer nach dem Spiel in Duisburg ja auch gesagt."

Erhöht es für Sie als Stürmer den Druck, maximal eins, zwei Chancen pro Spiel zu haben?

"Generell ist es mein Anspruch als Stürmer, aus wenigen Chancen viel zu machen. Wenn du weißt, dass du zehn Abschlüsse pro Spiel hast, ist es vielleicht nicht ganz so schlimm, wenn der erste oder zweite Ball nicht reingeht. Doch mir ist schon klar, dass wir derzeit nicht zu so vielen Möglichkeiten kommen und es deshalb ganz gut wäre, das Tor zu machen, wenn es die Chance gibt."

Auch Ihr Mannschaftskollege Manuel Schäffler hat mal in Ingolstadt gespielt. Andererseits sind mit Pascal Testroet und Patrick Schmidt zwei frühere Dynamo-Stürmer jetzt dort. Diese Konstellation ist nicht alltäglich. Könnte es also trotz vermutlich weniger Chancen auf beiden Seiten das Spiel der Stürmer werden?

"Die Konstellation ist jedem bewusst, trotzdem spielen wir nicht zwei gegen zwei."