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Handball-Oberliga: Pirnas erfolgreiches Trainer-Duo geht ins fünfte Jahr

Chefcoach Dusan Milicevic kann sich zu jeder Zeit auf den erfahrenen Jochen Müller verlassen. Mit den Oberliga-Handballern der SG Pirna/Heidenau wollen sie in dieser Serie eine Medaille holen.

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Ein eingespieltes Duo: Chefcoach Dusan Milicevic (links) und Co-Trainer Jochen Müller bei einer Stippvisite in Belgrad.
Ein eingespieltes Duo: Chefcoach Dusan Milicevic (links) und Co-Trainer Jochen Müller bei einer Stippvisite in Belgrad. © privat

Pirna. Am Wochenende startet die Mitteldeutsche Handball-Oberliga der Männer in die neue Saison. Nach dem Rückzug von Aufsteiger Sonneberger HV gehen 15 Teams ins Spieljahr 2023/24. Die SG Pirna/Heidenau, die in bewährter Art und Weise von Chefcoach Dusan Milicevic und Co-Trainer Jochen Müller betreut wird, beginnt mit dem Derby in Dresden gegen den HC Elbflorenz II. Die Partie wird am Samstag in der der Ballsport-Arena um 18.30 Uhr angepfiffen. Zuvor stellte sich das Trainer-Duo der Eisenbahner zum Interview mit Sächsische.de.

Strahinja Vucetic, Etienne Eszenyi und Willy Reimer haben den Verein verlassen, vier Spieler sind hinzugekommen. Wie sehen Sie den Kader aufgestellt?

Milicevic: Der Kern des Teams steht, ich bin sehr froh, dass wir den großen Teil der Mannschaft zusammenhalten konnten. Der Weggang unseres torgefährlichsten Spielers der Vorsaison, Strahinja Vucetic, hinterlässt eine große Lücke, die wir schließen müssen. Mit Richard Wilga und Jovan Talevski, die vom TV Homburg kamen, haben wir Qualität, Erfahrung und Siegermentalität geholt. Zusammen mit Matej Sarajlic, der zuletzt in Staßfurt spielte, erhoffen wir uns einen Push. Wichtig ist, dass wir den neuen Spielern weiterhin Zeit geben, um sich in unser System einzufinden.

Müller: Wir haben einen Linkshänder für Halbrechts, einen Aufbauspieler und einen Linksaußen gesucht, um unsere Möglichkeiten im Angriffsspiel zu verbessern. Am Ende kam mit Lukas Willkommen vom HC Elbflorenz noch ein Torhüter hinzu, was uns auch weiterhilft. Lukas ist mit 19 Jahren noch sehr jung und wird sich in der Zweiten Mannschaft wertvolle Spielpraxis holen. Außerdem wird er sich viel bei seinen Kollegen Jan Vogt und Philipp Ihl abschauen können. Wir bauen Lukas Stück für Stück auf.

Herr Müller, Sie sind 76 Jahre jung, was treibt Sie an?

Tatsächlich habe ich erst vor sieben Jahren meine aktive Laufbahn beendet. Dusan kam wenig später auf mich zu und nun gehen wir bereits in unsere fünfte Saison. Mir macht die Arbeit mit jungen Menschen großen Spaß und gibt mir Kraft. Zudem kann ich täglich meiner Leidenschaft, dem Handballsport, nachgehen. Die Kombination passt und hält mich jung.

Friedrich Kleinert steht nach sehr langer Verletzungspause wieder im Training. Wird er zu alter Stärke zurückfinden können?

Milicevic: „Frido“ ist einen der besten Kreisläufer der Liga, davon bin ich nach wie vor fest überzeugt. Er hat zweieinhalb schwere Jahre hinter sich und dabei nie aufgegeben. Das verdient großen Respekt. Neben Robert Ultsch, Richard Zinke und Stephan Hasselbusch ist er ein abschlussstarker Kreisspieler. So können wir die Belastung auf mehrere Schultern verteilen.

Müller: Die Belastung für „Frido“ müssen wir behutsam aufbauen und vor allem brauchen wir alle Geduld. Spielt seine Gesundheit mit, haben wir ein großartiges Quartett am Kreis.

Welche Rolle spielen die erfahrenen Jungs, wie zum Beispiel Kapitän Torsten Schneider?

Milicevic: Ich kenne „Toto“ seit zehn Jahren, auch Robert Ultsch und Christian Möbius. Ich habe mit den drei Jungs noch zusammengespielt. Sie kennen meine Wünsche, Vorstellungen und Werte, daher spielen sie eine große Rolle auf und neben dem Spielfeld. Sie unterstützen die jungen Spieler, sogen für Hierarchie und Erziehung im Team.

Müller: „Möbi“ ist in Sachen Deckungsarbeit und Mannschaftsgefüge nicht wegzudenken. „Ulek“ ist ein Vorbild für alle in Sachen Kampf und Disziplin und „Toto“ hält den ganzen Laden zusammen. Das sind verdiente Spieler und wir hoffen, dass wir sie auch nach ihrer aktiven Zeit hier bei uns im Verein einbinden können.

Was zeichnet die Eisenbahner generell aus?

Milicevic: Es geht hier nicht nur um Handball, mir ist das komplette Paket wichtig: Disziplin, Kultur, Auftreten – auf und neben dem Platz. Ich denke, das ist auch das, was unsere Fans schätzen.

Müller: Es werden im Verein Werte vermittelt, die generell für das Leben wichtig sind. Das Miteinander steht an oberster Stelle. Wir schaffen eine Vielzahl an Aktivitäten, wie Trainingslager, Events, Turniere und Sponsorenveranstaltungen. Das fördert einen starken Zusammenhalt.

Welche Ziele geben die Trainer für das Spieljahr 2023/24 aus?

Milicevic: Es gibt drei, vier Vereine, die aufgrund ihrer finanziellen Möglichkeiten Profis aus der 1. und 2. Bundesliga verpflichten konnten. Wir punkten mit Enthusiasmus, Energie und ganz viel Leidenschaft. Ich möchte auf jeden Fall an der Spitze mitspielen, was in dieser Liga nicht einfach wird. Unsere Fans wissen, dass wir immer einhundert Prozent geben.

Müller: Ich würde mich über einen Medaillenplatz freuen, den ich auch für realisierbar halte. Ich hoffe, wir werden diesmal von vielen Verletzungsausfällen verschont. Eine große Rolle spielen unsere Zuschauer, wir brauchen diese Unterstützung. Sie stärken uns den Rücken, gerade wenn es mal nicht so läuft.

Das Gespräch führten Jürgen Schwarz und Robert Körner.