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Nah dran an der Handball-Sensation: Rödertalbienen verlieren Pokal-Duell knapp

Die Frauen des HC Rödertal unterliegen in der ersten Runde des DHB-Pokals den Favoritinnen aus Neckarsulm. Ein Klassenunterschied war nur in der Anfangsphase zu erkennen.

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Immer wieder fanden die Rödertalerinnen, wie in dieser Szene, Lücken in der Gäste-Abwehr.
Immer wieder fanden die Rödertalerinnen, wie in dieser Szene, Lücken in der Gäste-Abwehr. © Rocci Klein

Großröhrsdorf. Die Handball-Frauen des HC Rödertal sind in der Auftaktrunde des DHB-Pokals nur knapp gescheitert. Gegen die eine Liga höher aktivere Auswahl der Sport-Union Neckarsulm verloren die Zweitligisten in eigener Halle mit 27:29 (15:16). 333 Zuschauer wollten sich den Pflichtspielauftakt der Rödertalbienen nicht entgehen lassen. Sie bekamen ein Kopf-an-Kopf-Duell geboten. Bis zur letzten Minute war die Partie umkämpft.

Wenig war davon zu sehen, dass ein Erstligist gegen einen Zweitligisten antrat. Nur in der Anfangsphase konnte von einem Klassenunterschied gesprochen werden. Der HCR startete nervös und leistete sich im Angriff zu viele Fehler, die von den Gästen umgehend bestraft wurden. Die Neckarsulmerinnen gingen mit 5:1 in Front. Den einzigen Bienentreffer bis dahin erzielte Rebeka Bachmann (insgesamt 7 Tore). Die Flügelspielerin, vor der Saison vom BSV Sachsen Zwickau ins Rödertal gewechselt, hielt ihre Mannschaft in der Anfangsphase im Spiel.

Rödertaler Time-Out bringt die Wende

Nach diesem frühen Schock kämpften sich die Gastgeberinnen allmählich in das Pokalduell und fanden bessere Lösungen gegen die bewegliche 6:0-Abwehr der Sport-Union. Bachmann und Fabienne Büch (4/2 Tore) verkürzten auf 3:5. Doch die Gäste blieben weiter auf dem Gaspedal und setzten sich bis zur 14. Minute auf 10:5 ab. Bienen-Trainerin Maike Daniels zog ihr erstes Time-Out, um ihre Mannschaft auf Kurs zu bringen. Ihre taktische Maßnahme ging voll auf. Lena Smolik (1 Tor) und Bo Dekker (2 Tore) verkürzten zunächst auf 7:10. Nun schien sich das Spiel zu drehen und die Bienen hatten mehr Spielanteile. Nach 21 Minuten beförderte die eingewechselte Alicja Pekala (4 Tore) einen Wurf zum 10:11-Anschlusstreffer in den Winkel.

Gäste-Trainer Thomas Zeitz sah sich gezwungen, sein erstes Time-Out zu nehmen. Der HCR ließ sich nun nicht mehr abschütteln und spielte seine Angriffe konzentrierter zu Ende. In der 27. Minute erzielte Bachmann nach einem Konter sogar den 14:14-Ausgleich – es war bereits ihr sechster Treffer in der ersten Hälfte. Die Halle stand Kopf, der Ausgang war wieder komplett offen. Bis zum Pausenpfiff erarbeitete sich Neckarsulm einen knappen 16:15-Vorsprung. Allerdings war jedem im Bienenstock klar, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen war.

Nah dran an der Verlängerung

Die Bienen nutzten den Anwurf in der zweiten Hälfte perfekt aus: Pekala setzte sich durch und erzielte den erneuten Ausgleich. Kurz darauf stieg die Stimmung sogar noch weiter: Mit einem Hüftwurf, der eher an Kegeln erinnerte, brachte Santina Sabatnig (3 Tore) den HCR erstmals in Front. Es entwickelte sich ein Nervenkrimi. Die Bienen verpassten die Chance, ihren Vorsprung auf zwei Tore auszubauen. Stattdessen setzte sich Neckarsulm auf 25:21 ab. Doch die Gastgeberinnen steckten nicht auf, schafften beim 27:27 den erneuten Ausgleich. Lag hier etwa eine Verlängerung in der Luft?

Die Gäste spielten nun ihre Erfahrung aus, nahmen mit ihren Angriffen jede Menge Zeit von der Uhr. Und während sie noch zweimal trafen, brachten die Bienen nichts Zählbares mehr auf die Anzeigetafel. So schnupperten die Gastgeberinnen zwar lange Zeit an der Sensation, mussten sich aber knapp mit 27:29 geschlagen geben. Trotz der Niederlage zeigte der HCR eine hervorragende Leistung und kann erhobenen Hauptes in die Saison gehen.

HCR-Cheftrainerin Maike Daniels sagte nach dem Spiel: „Viele kleine Dinge haben heute den Ausschlag gegeben. Besonders nach dem Anpfiff haben wir uns sehr schwergetan und kaum ins Spiel gefunden. Dann hat sich die Mannschaft reingekämpft und auch viele gute Szenen gezeigt. Wir müssen das Spiel für den nächsten Schritt in unserer Entwicklung nutzen.“ Zum ersten Spieltag der neuen Zweitliga-Saison ist der HC Rödertal am kommenden Samstag beim SV Werder Bremen gefordert.