Sport
Merken

Geheimnis der Weltmeisterin: Erst Bergdoktor, dann Gold

Denise Herrmann-Wick gewinnt den Titel im Biathlon-Sprint. Davor schaut sie eine TV-Serie. Was sie sonst noch zu sagen hat.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Denise Herrmann-Wick (Nr. 24) feiert mit dem deutschen Team ihren Sprintsieg bei der WM in Oberhof.
Denise Herrmann-Wick (Nr. 24) feiert mit dem deutschen Team ihren Sprintsieg bei der WM in Oberhof. © dpa/Hendrik Schmidt

Oberhof. Der Refrain des Party-Krachers passte perfekt zum Rennen von Denise Hermann-Wick. „Der Zug hat keine Bremse“ dröhnte es aus den Boxen in der Oberhofer WM-Arena, die deutschen Biathlon-Frauen tanzten in einer Polonaise dazu. Gefeiert wurde vor allem die 34-jährige Herrmann-Wick, die im Sprint nicht zu schlagen war.

Frau Herrmann-Wick, hatten Sie sich mit dem Mallorca-Hit schon auf das Rennen eingestimmt?

Nein, aber es ist schön, dass das Lied zum Tagesmotto wurde. Vor dem Start habe ich mir eine Stunde den „Bergdoktor“ einverleibt. Da hänge ich ganz schön hinterher, und da komme ich auf schöne Gedanken.

Null Fehler im Schießen und das bei einer Heim-WM. Waren Sie nicht nervös?

Ich war total aufgeregt, habe schon beim Einlaufen den Puls nicht mehr runterbekommen. Aber wenn die Mama zuschaut, muss man sich schon anstrengen.

Ihr Mann ist in Oberhof, ihre Eltern, Freunde – ist dieser Titel emotional deshalb vielleicht sogar etwas schöner als der Olympiasieg vor einem Jahr?

So einen Tag erleben zu dürfen, das kann man sich nicht erträumen. Ich habe hier in Oberhof meine ersten Schüsse als Biathletin abgegeben, da schließt sich auch ein Kreis. Dennoch ist Olympia schon noch mal was Besonderes.

Ihre Teamkollegin Sophie Schneider hat gesagt: „Denise ist die Mami bei uns – und wenn die Mami Gold holt, sind wir alle happy.“ Widersprechen Sie?

Ein bisschen schon. Natürlich bin ich die älteste im Team, aber was die Biathlonerfahrung betrifft oft die jüngere.

Fehlen jetzt noch Teile im Karriere-Glückspuzzle?

Nein, eigentlich nicht. Ich war vor dieser WM schon Weltmeisterin und Olympiasiegerin, konnte das also nicht toppen. Das hat es auch ein bisschen leichter gemacht.

Notiert von Daniel Klein