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Dresdner SC holt Toptalent vom insolventen Konkurrenten

Die DSC-Volleyballerinnen sind kurz vor Transferende ein zweites Mal erfolgreich gewesen. Mit Marie Hänle vom insolventen Bundesligisten Straubing hat der Klub ein deutsches Talent verpflichtet.

Von Michaela Widder & Alexander Hiller
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Im November standen sie sich noch gegenüber am Netz, jetzt ist Volleyballerin Marie Hänle (Nr. 15) zum Dresdner SC gewechselt und soll die erkrankte Julia Wesser (rechts) auf der Diagonalposition ersetzen.
Im November standen sie sich noch gegenüber am Netz, jetzt ist Volleyballerin Marie Hänle (Nr. 15) zum Dresdner SC gewechselt und soll die erkrankte Julia Wesser (rechts) auf der Diagonalposition ersetzen. © Lutz Hentschel

Dresden. Wenige Stunden vor Ende der Wechselfrist ist der Dresdner SC noch einmal aktiv geworden und hat die erst 20 Jahre alte Volleyballerin Marie Hänle aus Straubing verpflichtet. Nachdem der sechsmalige Deutsche Meister mit der Niederländerin Annick Meijers erst am Montag eine Neuverpflichtung bekannt gegeben hatte, kommt nun die zweite Angreiferin mitten in der Saison.

Der Klub hat den Transfer zwar bis Dienstagabend noch nicht offiziell bestätigt, aber Hänle taucht bereits in der Mannschaftsliste der Volleyball-Bundesliga auf. Damit ist klar, dass der Wechsel bereits offiziell bei der Liga angezeigt wurde.

Ihre Verpflichtung war erst durch den Insolvenzantrag von Straubing möglich geworden. Wie die Liga am Dienstag mitteilte, scheidet der Klub aus Bayern mit sofortiger Wirkung aus dem Spielbetrieb aus, seine Spiele wurden bereits annulliert, die Tabelle korrigiert. Der DSC, der am 17. Februar zu Hause gegen Straubing gespielt hätte, dürfte an dem Wochenende nun spielfrei haben. Die 1,88 Meter große Hänle war Top-Scorerin in ihrem bisherigen Klub und soll mit Lara Berger das neue Duo auf der Diagonalposition bilden.

Auch holländische Nationalspielerin verstärkt DSC

Erst am Montag hat der Verein die holländische Nationalspielerin Annick Meijers vom Liga-Rivalen VC Wiesbaden verpflichtet. Kurioserweise trifft der DSC am Samstag daheim auf Wiesbaden. Der kommende Gegner hatte bereits zuvor auf seiner Homepage mitgeteilt, dass die 22-Jährige um Auflösung ihres Vertrages gebeten habe, um mit sofortiger Wirkung den Verein zu wechseln. „Annick möchte vor Ende der Transferperiode die Chance nutzen und dem Angriff eines anderen Teams neue Impulse verleihen, und dem Wunsch sind wir gefolgt“, wird VC-Geschäftsführer Christopher Fetting zitiert. Ob der DSC dem Konkurrenten die Auflösung des Vertrages mit der Außenangreiferin mit einer kleinen Ablösesumme erleichtert hat, ist nicht bekannt.

Die 1,91 Meter große Außenangreiferin war im vergangenen Sommer erst vom VfB Suhl nach Wiesbaden gewechselt, wurde von Geschäftsführer Fetting als Kracherverpflichtung eingestuft, konnte aber bei den Hessinnen nie so richtig Fuß fassen, wurde nur in sieben Partien eingesetzt. Bei der 2:3-Niederlage gegen den Dresdner SC im Hinspiel fiel Meijers jedoch mit 16 Punkten positiv auf.

Annick Meijers stellte sich schon beim DSC-Training vor.
Annick Meijers stellte sich schon beim DSC-Training vor. © DSCVolley

"Ich bin sehr froh, dass es uns in der kurzen Zeit gelungen ist, mit Annick Meijers eine Spielerin nach Dresden zu holen, die jeder kennt und die über die Qualitäten verfügt, die wir brauchen. Wir werden sofort anfangen mit ihr zu arbeiten und hoffentlich viel Freude mit ihr haben", sagte DSC-Cheftrainer Alexander Waibl.

Die beiden Nachverpflichtungen waren beim DSC nötig geworden, weil mit Julia Wesser (Pfeiffersches Drüsenfieber) und der Kroatin Mika Grbavica (Kreuzbandriss) zwei Angreiferinnen längerfristig ausfallen.