Yanqing. Der Herausforderer Johannes Lochner hat Bobdominator Francesco Friedrich nach dem Auftaktsieg im Zweierbob auch bei der ersten Fahrt im großen Schlitten hinter sich gelassen. Mit 0,27 Sekunden gewann Lochner am Samstag das zweite Rennen auf der Olympiabahn in Yanqing und setzte seinen Lauf am ersten Weltcup-Wochenende der Saison vorerst fort. Auf den dritten Platz fuhr das Team um Kaizhi Sun aus China (+0,40 Sekunden) - und sorgte damit für ein Novum. Noch nie zuvor erreichte ein chinesisches Bob-Team eine Top-3-Platzierung im Weltcup.
Mit dem erneuten Erfolg untermauerte der Berchtesgadener Lochner an der Seite von Georg Fleischhauer, Florian Bauer und Erec Bruckert nicht nur seine starke Form zum Saisonstart, sondern machte auch weiter Hoffnung auf viele, spannende Weltcup-Zweikämpfe mit Friedrich in diesem Winter.
"Wir sind mega zufrieden und sehr froh, dass der zweite Lauf so gut lief. Und genauso machen wir morgen weiter", sagte Lochner schon mit Blick auf das dritte Rennen auf der Olympiabahn, erneut im Vierer. Dann will auch Friedrich wieder angreifen.
Als durchschnittlich bezeichnete der Pirnaer seinen Einstand im großen Schlitten. "Der Abstand zu Hansi ist uns einfach zu groß, und am Start geht auch noch etwas", erklärte Friedrich, der mit seinen Anschiebern Candy Bauer, Thorsten Margis und Alexander Schüller lediglich die viertbeste Startzeit erreichte.
"Das ist nicht unser Niveau, doch im zweiten Lauf haben wir es dann wieder gezeigt und lagen eine hundertstel Sekunde vor allen. Jetzt heißt es akribisch weiterarbeiten von Weltcup zu Weltcup."
In der vergangenen Saison hatte Lochner sein erstes WM-Gold im Zweier gewonnen und Friedrichs Serie nach sieben Titeln hintereinander beendet. Auch im Weltcup ist der Bayer der Titelverteidiger, er profitierte bei seinem Triumph in der Vorsaison allerdings auch von einer Verletzung Friedrichs, der kurz vor dem Jahreswechsel eine schwere Adduktorenzerrung erlitt. (SZ/-yer mit sid)