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Vom Bob-Anschieber zum Photovoltaik-Anschieber in Dresden

Olympiasieger Martin Grothkopp erzählt im Podcast "Dreierbob", was Bobs und Energiewende gemeinsam haben. Und wie auch schwere Männer schnell sein können.

Von Fabian Deicke & Tino Meyer
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Bob-Anschieber Martin Grothkopp ist zu Gast im Podcast "Dreierbob".
Bob-Anschieber Martin Grothkopp ist zu Gast im Podcast "Dreierbob". © Alexander Emmert

Dresden. So schnell wie er sind nur wenige in Deutschland auf den ersten 30 Metern unterwegs: 2,77 Sekunden und Tempo 38 km/h sei sein Spitzenwert gewesen auf dieser Strecke, erzählt Martin Grothkopp in der neuen Folge des Wintersportpodcasts "Dreierbob" bei Sächsische.de. Der Dresdner gehört seit 2013 zum Team von Bob-Dominator Francesco Friedrich. Im Januar beim Heim-Weltcup in Altenberg plant der 36-Jährige nun letztmals als Anschieber bei einem Bobrennen zu starten.

Nach 27 Jahren Leistungssport, einer erfolgreichen Karriere als 400-Meter-Läufer und einer noch erfolgreicheren Zeit im Eiskanal verabschiedet sich Grothkopp, der im Bobteam Francesco Friedrich 2018 zum Olympiasieg fuhr sowie zu drei WM-Titeln, rundum glücklich und zufrieden. "Ich habe alles erreicht in meiner sportlichen Karriere bis hin zu dem absoluten Traum, Olympiasieger zu sein, der man ja bekanntlich ein Leben lang ist. Ich denke, ich habe nichts verpasst. Ich habe auch viel in der Welt gesehen und die Zeit geht weiter", sagt der gebürtige Dresdner, der inzwischen auch schon die Karriere nach der Karriere angeschoben hat.

Seit Anfang November arbeitet Grothkopp bei der Firma Solarwatt in Dresden. Nachdem er also jahrelang Bob angeschoben hat, tut er dies nun in Sachen Energiewende mit dem Vertrieb von Photovoltaik-Anlagen. Und eine Fläche hat er da unter anderem in Dresden ganz konkret vor Augen: das Dach des gerade im Bau befindlichen neuen Heinz-Steyer-Stadions. "Das wäre natürlich super schön. Und es ist ja auch in Planung, dass da eine Anlage drauf soll", sagt Grothkopp.

Neue Abteilung beim DSC: Bob, Skeleton und Rodeln

Noch ist die Ausschreibung dafür aber nicht erfolgt, und noch ist ja auch seine Bobkarriere noch nicht endgültig beendet. Drei bis fünf Trainingseinheiten absolviert Grothkopp pro Woche, während die Teamkollegen um Weltklasse-Pilot Friedrich derzeit in Nordamerika die ersten Weltcups des nacholympischen Winters bestreiten. Mit vier Siegen übrigens in den ersten vier Rennen.

Grothkopp, der ab 1. Januar auch als Abteilungsleiter der neuen Abteilung "Bob, Skeleton und Rodeln" beim Dresdner SC fungiert, sitzt dann am zweiten oder dritten Januar-Wochenende bei den Weltcups in Altenberg im Bob - und fühlt sich bereit. "Ich will dem Team nicht als Last am Schlitten hängen und auch nicht bremsen, sondern mehr beschleunigen. Ich denke, das wird mir gelingen. Also die Form sieht sehr vielversprechend aus." Unter 3 Sekunden auf 30 Metern - das hat er jedenfalls immer noch drauf.

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