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Skeleton-WM in Winterberg: Wieder gewinnt Dauersieger Grotheer

Seit der WM 2020 in Altenberg ist Christopher Grotheer der Gewinner fast aller wichtiger Skeleton-Rennen, so auch in Winterberg. Für zwei Sachsen ist diese WM eine Enttäuschung.

Von Tino Meyer
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Der dritte WM-Titel ist perfekt. Christopher Grotheer  jubelt nach seinem Sieg im Ziel. Viel mehr Gefühlsausbruch gibt es bei dem Oberhofer nicht.
Der dritte WM-Titel ist perfekt. Christopher Grotheer jubelt nach seinem Sieg im Ziel. Viel mehr Gefühlsausbruch gibt es bei dem Oberhofer nicht. ©   dpa/Robert Michael

Winterberg. Favorit ist er jetzt immer, daran hat sich Christopher Grotheer mittlerweile gewöhnt. Dass der Oberhofer aber auch gewinnt, ist zumindest bei dieser Skeleton-Weltmeisterschaft in Winterberg nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Doch Grotheer hat einmal mehr abgeliefert, als es darauf ankam. Der 31-Jährige vom BSC Thüringen siegte nach vier Läufen mit 0,23 Sekunden Vorsprung vor Titelverteidiger Matt Weston aus Großbritannien.

"Das war das große Ziel diese Saison", sagte Grotheer danach erstaunlich abgeklärt. Der Mann freute sich mal wieder eher nach innen - und holte sich ein Sieger-Küsschen von Ehefrau Mary-Ann ab. Bundestrainer Christian Baude lobte: "Christopher hat es wieder gerockt, einfach überragend." Dritter wurde der Chinese Zheng Yin vor dem Briten Marcus Wyatt, der im Finallauf den Bahnrekord auf 55,26 Sekunden schraubte.

Eine Enttäuschung: Axel Jungk vom BSC Sachsen Oberbärenburg wollte eine Medaille - und musste sich mit Rang fünf begnügen.
Eine Enttäuschung: Axel Jungk vom BSC Sachsen Oberbärenburg wollte eine Medaille - und musste sich mit Rang fünf begnügen. © dpa/Robert Michael

Dem Olympiazweiten Axel Jungk vom BSC Sachsen Oberbärenburg war indes die Enttäuschung anzusehen. Nach einem völlig missglückten ersten Lauf ("eine Katastrophe") fuhr auf Rang fünf, Felix Keisinger vom WSV Königssee wurde Sechster. "Ich hatte das Gefühl, dass es zum dritten Platz reicht. Doch die anderen beiden vor mir haben es auch gut gemacht", bilanzierte Jungk, dem am Ende lediglich 0,15 Sekunden zur Bronzemedaille fehlten.

Bei den Frauen verpasste Olympiasiegerin Hannah Neise ihr erstes WM-Gold. Auf ihrer Heimbahn lag sie in Führung, fuhr im Finallauf jedoch im dichten Graupelschauer und wurde Dritte. Den Sieg sicherte sich die Kanadierin Hallie Clarke, die mit ihren 19 Jahren zugleich die jüngste Weltmeisterin in der Skeleton-Geschichte ist. Auf Platz zwei landete die Belgierin Kim Meylemans.

Keine Erklärung: Susanne Kreher vom BSC Sachsen Oberbärenburg hadert in Winterberg mit ihrem Material.
Keine Erklärung: Susanne Kreher vom BSC Sachsen Oberbärenburg hadert in Winterberg mit ihrem Material. © dpa/Robert Michael

Die 23 Jahre alte Neise vom BSC Winterberg fuhr im dritten von vier Läufen Bestzeit und war vor dem Finallauf zeitgleich in Führung mit Clarke. "Mein Gesicht lacht gerade. Gold wäre schön gewesen, mein Ziel war aber eine Medaille hier vor heimischen Publikum", sagte Neise. Jacqueline Pfeifer von der RSG Hochsauerland kam auf Platz fünf.

Titelverteidigerin Susanne Kreher vom BSC Sachsen Oberbärenburg haderte wie schon am Vortag mit dem Material und musste sich mit Rang zehn begnügen. "Ich habe mein Bestes gegeben, die Fahrten waren gut - aber ich hatte keinen Speed. Das tut einfach weh", sagte Kreher. Auch der Bundestrainer und das Betreuerteam hatte keine Erklärung, warum der Schlitten nicht lief.