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So ändern sich die Preise für Autobahn-Vignetten in Tschechien

In Tschechien treten am 1. März Neuerungen für die kostenpflichtige Nutzung der Autobahnen und Schnellstraßen in Kraft. Der Hit dabei: Es wird endlich auch eine Gebühr für nur einen Tag geben. Was sich bei der Vignette ändert.

Von Hans-Jörg Schmidt
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Die Autobahn-Maut in Tschechien steigt zum 1. März 2024.
Die Autobahn-Maut in Tschechien steigt zum 1. März 2024. © Archiv/Armin Weigel/dpa

Prag. Seit es in Tschechien Autobahngebühren gibt, waren motorisierte deutsche Touristen jedes Jahr neu verärgert: zwar konnten sie beispielsweise auf der A17/D8 von Dresden aus rasch „zum Frühstück in Prag“ sein. Aber sie mussten für die Nutzung der Autobahn an einem einzigen Tag eine Vignette für zumindest zehn Tage kaufen. Eine kostengünstigere Variante gab es nicht. Logisch, dass sich da viele einfach mal abgezockt fühlten. Damit ist jetzt Schluss.

Ab dem 1. März gibt es einige Neuheiten bei der tschechischen Autobahnmaut. Dabei sticht die Einführung einer Ein-Tages-Gebühr heraus. Sie wird 200 Kronen kosten (umgerechnet etwa 8 Euro).

Die elektronischen Vignetten für die anderen Zeiträume bleiben erhalten; allerdings ändern sich ab März die Preise in unterschiedlicher Weise: Erfreulich dabei: Die Zehn-Tages-Vignette wird sich um 40 Kronen auf nur noch 270 Kronen (umgerechnet 11 Euro) verbilligen. Auch die Monatsvignette wird minimal günstiger, um 10 Kronen auf 430 Kronen (etwa 17,50 Euro). Die Vignette für ein ganzes Jahr wird dagegen drastisch teurer: Sie soll statt bisher 1.500 Kronen demnächst 2.300 Kronen kosten (etwa 94 Euro).

Wie kommt man an die elektronische Vignette?

Der beste und sicherste Weg an die elektronische Vignette zu kommen, führt über die Internetseite. Es handelt sich dabei um die deutschsprachige Version der offiziell zuständigen tschechischen Internetseite für die Autobahngebühren. Die Seite ist sprachlich erstklassig, übersichtlich und in jeder Beziehung klar verständlich aufgebaut. Falsch machen kann man da nur wenig.

Richtig Konzentration erfordert lediglich die Angabe der Daten des eigenen Fahrzeugs für den Kauf der elektronischen Maut. Wichtig dabei, dass man das richtige Zulassungsland eingibt. Das System ist nämlich auf „CZ - Tschechische Republik“ voreingestellt. Hier muss man als Kfz-Halter mit einem in Deutschland zugelassenen Auto scrollen, bis man auf „DE - Bundesrepublik Deutschland“ stößt. Wer hier einen Fehler macht, kann den nicht mehr korrigieren.

Bei dem soeben beschriebenen Schritt wird Ihnen übrigens angeblich automatisch mitgeteilt, ob ihr Fahrzeug womöglich von der Maut gänzlich befreit ist. Das trifft aus Elektroautos zu, Plug-in-Hybride und Wasserstoff-Autos. Für Fahrzeuge mit Erdgas oder Biomethan als Kraftstoff halbiert sich die Höhe der jeweils gewünschten Maut-Gebühr.

Ohne Maut hohe Strafen - per Kameraüberwachung

Es gibt auch andere Wege zur elektronischen Maut, aber die beschriebene deutschsprachige offizielle Seite der Betreiber ist sicher und deshalb auch so empfehlenswert. Händler auf Raststätten an der Autobahn verlangen teils horrende zusätzliche Gebühren für den Erwerb der digitalen Vignette, offizielle Automaten sind oftmals versteckt und schlecht beschildert.

Der deutsche Automobilclub ADAC, der früher die tschechischen Vignetten zum Ankleben an der Auto-Frontscheibe vertrieben hat, ist nach eigenen Angaben „bis auf Weiteres“ nicht mit dem Verkauf der tschechischen Vignetten befasst.

Versuche, am falschen Ende zu sparen, sind angesichts der drohenden horrenden Bußgelder nicht zu empfehlen. Wer die elektronische Maut nicht bezahlt hat, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 20.000 Kronen (etwa 800 Euro) rechnen.

Kontrolliert wird man per Kamera an Mautbrücken auf Autobahnen und Schnellstraßen. Dabei werden die Kfz-Kennzeichen mit der Datenbank für die Vignetten abgeglichen. Ist das Fahrzeug dort nicht registriert, wird die tschechische Autobahnpolizei aktiv. An der nächstmöglichen Ausfahrt wird der Vorgang dann geklärt.