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Wie läuft sich die Mücken-Socke?

Im Interview spricht Erfinder Andreas Leuteritz über die Socke, die gegen Mücken hilft, die aber auch Zecken abwehren soll.

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Andreas Leuteritz ist Chemiker im Leibniz-Institut für Polymerforschung und einer der Erfinder der Mückensocke.
Andreas Leuteritz ist Chemiker im Leibniz-Institut für Polymerforschung und einer der Erfinder der Mückensocke. © Thomas Kretschel

Herr Leuteritz, sind Sie im Sommer sehr geplagt von Mücken, mehr als andere, dass Sie da was tun mussten?

Ja schon, vielleicht nicht unbedingt in Deutschland. Aber wir reisen sehr gerne. In den tropischen Regionen empfinde ich das dann schon als Problem. Da hat man die immer mit dabei.

Und wie helfen Sie sich bisher da weiter, ohne Mückenstrumpf?

Alle drei Stunden mit einer Lotion einsprühen, wie es halt so üblich ist. Die neue Lösung sieht so aus: Den Strumpf einfach anziehen und man hat vor der Anopheles Ruhe.

Der Prototyp der Mückensocke ist ein rosa Strumpf. Und den ziehen Sie dann zum Wandern an?

Natürlich nicht. Glücklicherweise gibt es diesen Strumpf inzwischen auch schon in Braun und Grau. Auch dunkelblau. In verschiedenen Größen.

Welche Farbe wählen Sie?

Ich nehme die braune Socke. Schon deshalb, weil man darauf den Schlamm nicht so deutlich sieht.

Haben Sie diese Socken schon getestet?

Ja, die haben wir schon anprobiert auf unseren Reisen.

Und wie läuft sich die Mücken-Socke?

Wie eine gute andere Socke halt auch. Es ist ja zum großen Teil ein Baumwollstrumpf, der eben nur einige Fasern des Spezialmaterials enthält.

Die Socke ist das eine, aber die Mücken stechen auch schon mal am Arm, am Hals. Da reicht die Socke nicht ganz?

Schon richtig. Das ist hier insbesondere in Europa der Fall. Die Mücken in Afrika sind da etwas anders drauf.

Wie anders?

Die bevorzugen in der Tat die Fußknöchel. Es gibt sehr wenige, die es auf andere Körperregionen abgesehen haben. Etwa 97 Prozent der blutsaugenden Insekten konzentrieren sich auf den Fuß und den Knöchel.

O. k., und wir hier in Europa mit den anderen Mücken, wir müssen uns also weiterhin stechen lassen …

… Nicht mehr lange. Wir arbeiten an Slap-Bändern. Das sind Armbänder fürs Handgelenk, Schmuckbänder, Tücher, als Stirnband. Und eventuell gibt es künftig auch Antimücken-Sandalen.

Wann gibt es diese Socken denn hier im Laden?

In den Läden gibt es die wohl erst einmal nur in Afrika. Bei uns geht das nur über den Online-Handel. 

Das Interview führte Stephan Schön.

Skurriler geht´s kaum. 50 Sekunden im Fahrstuhl aufwärts, es bleiben genau elf Stockwerke Zeit, eine wichtige Erfindung oder Idee vorzustellen. Wir haben es gefilmt. Dann öffnet sich die Fahrstuhltür, und nichts geht mehr. Schnitt, aus. Der Elevator-Pitch mit den Erfindern ist hier im Video zu sehen. Seinen Ursprung hat das Ganze darin: Erst mal muss man eine richtig gute Idee haben, und dann zufällig eine wichtige Person im Fahrstuhl treffen. Es bleibt genau diese Zeit, um von der Idee oder dem Produkt zu überzeugen. Kommt der Fahrstuhl an, verabredet man sich auf einen Termin oder sieht sich zu diesem Thema halt nie wieder.