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MealGood gewinnt "Genial Sächsisch"

Die beiden Gründerinnen von MealGood holen sich beim Leser-Voting mit ihren kompostierbaren Verpackungen den Sieg bei "Genial Sächsisch". Sie sind die ersten Frauen, die den Wettbewerb gewinnen.

Von Jana Mundus
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Eva-Maria Kappelhoff und Laura-Marie Schulte sind die Firmengründerinnen von MealGood, der beliebtesten Erfindung Sachsens
Eva-Maria Kappelhoff und Laura-Marie Schulte sind die Firmengründerinnen von MealGood, der beliebtesten Erfindung Sachsens © kairospress

Die Suppenschüssel, die auf dem Kompost landet – nachdem der Mensch gut 200 Mal aus ihr gelöffelt hat. Mit dieser Idee überzeugten Laura-Marie Schulte und Eva-Maria Kappelhoff die Leserschaft von Sächsische.de beim großen Finale von „Genial Sächsisch 2022“. Um kurz nach 17 Uhr stand am Sonnabend fest, dass die beiden Gründerinnen von MealGood die diesjährigen Gewinnerinnen sind. 38 Prozent der Stimmen sammelten sie ein. Lauter Jubel, als sie vom Sieg erfuhren. „Wir freuen uns so dermaßen“, sagte Laura bei der Preisverleihung überglücklich. Hinter ihnen und den anderen nominierten Erfindern lag da schon ein ereignisreicher Tag mit vielen Gesprächen.

Im Elbepark Dresden fand die Erfindershow zur diesjährigen Auflage von „Genial Sächsisch“ statt. Alle sieben Erfinder-Teams waren dabei und stellten dem Radiomoderator Martin Lobst und SZ-Wissen-Autorin Jana Mundus im Laufe des Tages auf der Bühne noch einmal ihre Innovationen vor. Darunter der kalt gebrühte Kaffee von „Black Spot“, die rollende Arbeitshütte „Workhut“, das Smoothie-Pulver aus Bio-Obst und -Gemüse von „Daily Five“ oder die Waschpaste „PAK-Ex“ von Dermapurge gegen krebserregende Stoffe, mit denen Feuerwehrleute in Berührung kommen.

Auf einen Plausch mit Erfindern

Seit Mitte September berichtete die SZ über diese Ideen bereits in einer großen Serie im Blatt und im Internet. Nun hatten die Leser die Möglichkeit, die klugen Köpfe persönlich kennenzulernen. Dieses Angebot nutzten die Besucher rege. Dicht umlagert waren die Stände der Erfinder, die dort hautnah präsentierten, wie ihre Entwicklungen funktionieren oder auch schmecken.

Bereits zum dritten Mal kürte die SZ die beste Erfindung aus Sachsen. Im Jahr 2019 gewannen die Entwickler eines selbstrührenden Kochtopfs. 2021 voteten die Leser für die App „Harmody“, mit deren Hilfe Tinnitus-Betroffene ihrem Leiden mittels auf sie angepasster Musik entfliehen können. Die Gründerinnen von MealGood sind nun die ersten weiblichen Erfinderinnen, die den Sieg holten.

Ihre Idee: eine kompostierbare Mehrwegverpackung aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Schüssel kommt damit ganz ohne Kunststoff aus. „Sie besteht aus einem Holz-Span-Harz-Granulat“, erklärte Eva-Maria Kappelhoff auch den Besuchern, die am Stand Fragen zu den Verpackungen stellten. Durch ein spezielles Design im Deckel hält die Abdeckung sogar ohne Gummi dicht. Gedacht sind die Schüsseln vor allem für Gastronomen, die der Kundschaft ihre Speisen in einer wiederverwendbaren Schale mitgeben wollen. Die Verpackung kann dann ganz einfach wieder abgegeben werden und kommt danach erneut zum Einsatz. Am Ende ihrer Zeit landet sie gehäckselt auf dem Industriekompost und ist nach drei Monaten zersetzt.

Als Quereinsteiger zu innovativen Ideen

Die Erfindershow zeigte eindrucksvoll: Auf gute Ideen kommen auch Fachfremde. So sind die beiden Siegerinnen nicht etwa Materialwissenschaftlerinnen, sondern Wirtschaftspsychologin und Staatswissenschaftlerin. Die Jacken von Neualp, der drittplatzierten Idee, erfand Sascha Eichelkraut. Kein Textilingenieur, sondern Unternehmensberater. Auf dem zweiten Platz landete mit der Drum Beam eine Entwicklung, die ihre Wurzeln an der TU Dresden hat. Beim Schlaginstrument von Xoundio, das optisch einer LED-Leiste gleicht, sorgen Sensoren dafür, dass Rhythmus entsteht.

Die Gewinnerinnen freuen sich nun über 25.000 Euro Mediavolumen der DDV Mediengruppe, die sie in Marketingmaßnahmen stecken können. Alle Leser, die sich am Voting beteiligt haben, hatten ebenfalls die Chance auf einen Gewinn. Ob sie die Musicalreise zu „MammaMia“ nach Hamburg von SZ-Reisen gewonnen haben oder einen der fünf 50-Euro-Gutscheine von DDV Lokal erhalten, erfahren die Voting-Teilnehmer in den nächsten Tagen.

Unterstützt hatten „Genial Sächsisch“ auch in diesem Jahr die Gründungsinitiativen „Dresden exists“, „Saxeed“ aus Chemnitz und „Smile“ aus Leipzig. Für die nächste Auflage sucht die Sächsische Zeitung schon jetzt wieder neue Erfindungen aus Sachsen.