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Unwetter in Dresden: Gerüst und Bäume stürzen um, Wasser in Tiefgaragen

Regen und Gewitter haben in Dresden am Montag reichlich Schaden angerichtet. Auch ein Gerüst stürzte um. Was die Landesdirektion Sachsen dazu sagt.

Von Christoph Springer
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An der Augustusbrücke stürzte bei dem Gewitter am Montag ein Gerüst um.
An der Augustusbrücke stürzte bei dem Gewitter am Montag ein Gerüst um. © Roland Halkasch

Dresden. Dieses Gewitter war eigentlich willkommen. Doch es hat nicht in der ganzen Stadt geregnet und es war so heftig, dass es auch Schaden angerichtet hat. Als es am späten Montagnachmittag in Dresden donnerte, regnete und teils heftiger Wind aufkam, knickten Bäume um, stürzten Äste ab, Wasser lief in Tiefgaragen und Keller. Auch ein Gerüst wurde weggeweht.

Die Feuerwehr meldet am Morgen danach 15 Gewitter-Einsätze in Dresden. In sieben Keller und Tiefgaragen war Wasser gelaufen, drei Mal ging es um herabgestürzte Äste oder umgefallene Bäume.

Wasser im Keller einer Dresdner Kita

Am Palaisplatz gegenüber dem Japanischen Palais stürzten mehrere Äste auf die Straße und den Fußweg. Dabei wurde ein Auto beschädigt, so die Feuerwehr. Außerdem flutete der Regen dort die gesamte Straße. Mit einer Motorkettensäge zerkleinerten die Helfer die Äste.

Von einer Drehleiter aus wurden außerdem weitere absturzgefährdete Äste aus den Baumkronen entfernt, berichtet Feuerwehrsprecher Michael Klahre. Dann reinigte die Feuerwehr die Gullys, sodass das Wasser nach und nach ablaufen konnte. Es wurde niemand verletzt.

An der Freiberger Straße kippte ein größerer Baum um und landete auf einem Verteilerkasten und einer Müllbox. Die Stadtteilfeuerwehr Kaitz war im Einsatz und beseitigte einen Teil der Äste. Damit stellten die Feuerwehrleute wieder einen Zugang zur Müllbox her.

An der Freiberger Straße kippte dieser Baum um.
An der Freiberger Straße kippte dieser Baum um. © Roland Halkasch

In einer Kita an der Hopfgartenstraße lief Wasser in den Keller und überschwemmte einen etwa 140 Quadratmeter großen Bereich. Die Feuerwehr pumpte das Wasser aus dem Keller.

An der Arnoldstraße stand eine Tiefgarage unter Wasser. Rund zehn Zentimeter hoch stand das Wasser in der unterirdischen und rund 700 Quadratmeter großen Garage. Weil es keine Schleusen gab, musste die Feuerwehr auch dort Pumpen einsetzen. Rund 7.000 Liter Wasser saugte sie laut Klahre aus der Tiefgarage.

Gerüstteile fallen in die Elbe

An der Augustusbrücke stürzte ein Gerüst für Arbeiten unterhalb der Brückenbögen um. Teile davon landeten in der Elbe und wurden später in Pieschen gesehen. Ersten Informationen zufolge richteten die abgestürzten Teile keinen weiteren Schaden an.

Laut der Landesdirektion Sachsen (LD Sachsen), die für solche Unfälle zuständig ist, wurde das Vorkommnis als Arbeitsunfall gemeldet, es gab keine Verletzten. Damit sei dies kein Arbeitsunfall, für den die LD Sachsen zuständig sei, so der stellvertretende Sprecher Jürgen Herrmann. "Da aber ein Unfall mit Personenschaden hätte geschehen können, hat sich die Landesdirektion in die Untersuchungen zum Gerüst eingeschaltet." Ob ein Fehler der Gerüstbauer vorlag, könne erst beurteilt werden, wenn die statischen Berechnungen zu dem Gerüst ausgewertet seien. "Diese Berechnungen dauern noch an."

Laut Auskunft der Stadtverwaltung war die Firma Hentschke Bau für das Gerüst zuständig. Es wurde gebraucht um die Unterseite des fünften Brückenbogens zu sanieren. Erst sei die "Oberstromseite" überholt worden, also die Seite, die zur Carolabrücke weist. Nun seien diese Arbeiten an der Unterstromseite geplant gewesen und dazu das Gerüst erreichtet worden. "Das Gerüst stand erst zur Hälfte unter dem Landbogen fünf und sollte heute weiter aufgebaut werden", teilt die Stadtverwaltung am Dienstag mit. "Da es noch mitten im Aufbau war, konnte eine Sicherung noch nicht erfolgen." Das Gerüst sei nicht in die Elbe gestürzt, sondern auf Land gefallen. Und die Stadt weiter: "Es wurde zwischenzeitlich rückgebaut." Konsequenzen ergäben sich daraus keine.

Allerdings gab es an dem Gerüst nichts mehr "zurückzubauen", wie Fotos zeigen. Es war vollständig zusammengebrochen und Teile davon schwammen später in der Elbe stromab.

Nicht alle Teile von Dresden bekamen übrigens am Montag Regen ab. Während es zum Beispiel in Pieschen, Mickten und am Wilden Mann heftig regnete, blieb es nach Informationen von sächsische.de in Plauen und Löbtau trocken.