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Wieder Debatte um Pillnitzer Parkeintritt

Seit April 2012 muss für den Besuch bezahlt werden. Doch eine Bürgerinitiative kämpft weiterhin dagegen. 

Von Kay Haufe
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Drei Euro kostet der Eintritt in den Pillnitzer Schlosspark für Erwachsene. Für viele Besucher wahrscheinlich nicht zu viel Geld. Eine Bürgerinitiative kämpft trotzdem für freien Eintritt.
Drei Euro kostet der Eintritt in den Pillnitzer Schlosspark für Erwachsene. Für viele Besucher wahrscheinlich nicht zu viel Geld. Eine Bürgerinitiative kämpft trotzdem für freien Eintritt. © Norbert Neumann

Kurz vor der Landtagswahl sei ein guter Zeitpunkt, das Thema Pillnitzer Parkeintritt wieder aufzugreifen, sagt Christian Decker. Seit 2012 ist er in der Bürgerinitiative (BI) engagiert, die gegen den Eintritt kämpft. Mit neuen Plakaten an Pillnitzer Häusern will die BI darauf aufmerksam machen. „Auch wenn es viele offenbar schon akzeptiert haben, dass der Park in den Sommermonaten nur gegen Geld zu betreten ist, können wir uns nicht damit abfinden“, sagt Decker.

Die Einzigartigkeit des Gebäude- und Landschaftensembles, das seit Jahrhunderten frei und unentgeltlich zugänglich war, wurde von den Dresdnern geschätzt und angenommen, schaut Decker zurück. Das änderte sich schlagartig am 2. April 2012. Damals wurden sieben der neun Parktore von April bis Ende Oktober geschlossen, an den zwei verbleibenden wird seither der Eintritt kassiert. Vorausgegangen waren Bürgerversammlungen, Protestmärsche und zahlreiche Gespräche mit Politikern. An der Entscheidung von Schlösserland Sachsen, zu dem Schloss und Park Pillnitz gehören, änderte dies nichts.

Geht man von den Besucherzahlen aus, scheint der Parkeintritt von drei Euro für Erwachsene für die meisten tatsächlich kein Problem zu sein. Über 50 000 Besucher lockte im Vorjahr die Sonderausstellung „Macht euern Dreck alleene“ über den letzten sächsischen König nach Pillnitz. Weitere 90 000 Menschen nahmen das nicht geringe Eintrittsgeld im Advent und um den Jahreswechsel in Kauf, um durch den illuminierten „Christmas Garden Dresden Pillnitz“ zu laufen. 2018 nahm Schlösserland erstmals über eine Million Euro in Pillnitz ein. Demgegenüber stehen Ausgaben in Höhe von 2,2 Millionen Euro für Bau, Erhalt und Bewirtschaftung, wie eine Anfrage der SPD-Landtagsabgeordneten Dagmar Neukirch ergab.

Für die Bürgerinitiative zählt weiterhin, dass abgeschnittene Wege- und Blickbeziehungen in Pillnitz wiederhergestellt werden müssen.