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VW drosselt Produktion in Dresden und Zwickau

Für die betroffenen Beschäftigten wurde Kurzarbeit angemeldet. Grund ist der andauernde Mangel an Chips.

Von Nora Miethke
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Kurzarbeit in der Gläsernen Manufaktur für diese Woche beantragt - wegen Chipmangel. Foto: dpa
Kurzarbeit in der Gläsernen Manufaktur für diese Woche beantragt - wegen Chipmangel. Foto: dpa © dpa

Die Chipkrise in der Autoindustrie spitzt sich weiter zu. Der Mangel trifft nun auch die Produktion von Elektroautos in Sachsen. „Die anhaltend eingeschränkte Liefersituation bei Halbleitern sorgt weiter herstellerübergreifend für erhebliche Störungen in der weltweiten Fahrzeug-Produktion“, sagt Carsten Krebs, Sprecher von Volkswagen (VW) Sachsen. Aufgrund der Versorgungsengpässe kommt es deshalb vorübergehend auch im Zwickauer Werk und in der Gläsernen Manufaktur in Dresden zu Anpassungen in den Produktionsabläufen.

"Die Fertigung in der MEB-Produktion wird deshalb in dieser Woche für vier Tage unterbrochen. Volkswagen Sachsen hat daher für einen Teil der Beschäftigten Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit angezeigt", bestätigte Carsten Krebs, Sprecher von VW Sachsen, entsprechende Medienberichte.

Aus Effizienzgründen sei bewusst diese Woche gewählt worden, da in Sachsen am Mittwoch Buß- und Bettag ist und deshalb ohnehin nur vier Tage gearbeitet wird.

Die Produktion in der Karosseriefertigung für Bentley und Lamborghini werde ohne Unterbrechung fortgeführt wie auch der Umbau des Zwickauer Standorts, heißt es.

Momentan werden in Zwickau an jedem Werktag rund 1.200 vollelektrische Fahrzeuge hergestellt. Es handelt sich dabei um die Volkswagen-Modelle ID.3, ID.4 sowie Audi Q4 e-tron, Audi Q4 Sportback e-tron und Cupra Born. In Dresden werden 35 ID.3 gefertigt pro Werktag montiert.

Infineon-Chef Reinhard Ploss hatte in der vergangenen Woche auf dem Handelsblatt Autogipfel betont, dass die Engpässe "noch deutlich bis in das Jahr 2022" andauern werde. Die Lieferkette sei "komplett leer", so Ploss. Statt 90 Millionen Fahrzeuge werden in diesem Jahr infolge des Halbleitermangels laut Prognosen nur 80 Millionen Fahrzeuge produziert werden.