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Deutschland ist im Rennen um besten Klimaschutz zurückgefallen

Deutschland wird in einem Klimaschutz-Ranking unter anderem für den langsamen Ausbau der erneuerbaren Energien gerügt. Die ersten drei Plätze bleiben erneut leer.

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Der langsame Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein Grund, weshalb Deutschland in einem internationalen Klimaschutz-Ranking um drei Plätze zurückgefallen ist.
Der langsame Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein Grund, weshalb Deutschland in einem internationalen Klimaschutz-Ranking um drei Plätze zurückgefallen ist. © Federico Gambarini/dpa

Scharm el Scheich. Im Rennen um den weltweit besten Klimaschutz ist Deutschland leicht zurückgefallen. Im neuen Klimaschutz-Index 2023 liegt die Bundesrepublik auf Rang 16 - nach Platz 13 im Vorjahr. Bewertet wurden die Bemühungen von 59 Ländern und der EU. Herausgegeben wurde der Index am Montag von den Umweltorganisationen Germanwatch und Climate Action Network sowie dem NewClimate Institute. Er erfasst 92 Prozent aller klimaschädlichen Treibhausgasemissionen.

Wie schon in den Vorjahren bleiben die ersten drei Plätze leer - weil den Autoren zufolge kein Land genug für den Klimaschutz macht, um in allen Kategorien eine sehr gute Bewertung zu erzielen. Dänemark führt zum zweiten Mal in Folge das Ranking an, gefolgt von Schweden, Marokko, Chile, Indien sowie Estland und Norwegen.

Deutschland erhält ein gutes Rating bei den Treibhausgasemissionen. Doch in puncto erneuerbare Energie, Energienutzung und Klimapolitik reicht es nur für ein "mäßig". Die Expertinnen und Experten schreiben: "Der verlangsamte Ausbau von erneuerbaren Energien bis 2020 und der hohe Anstieg der Emissionen im Verkehrssektor im Jahr 2021 sind die Hauptgründe für die insgesamt schlechtere Bewertung."

Deutschland für Reaktion auf Energiekrise in der Kritik

Ausdrücklich rügen die Fachleute auch die Reaktion der Bundesregierung auf die vom Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise - etwa dass sich Deutschland an Länder wie Senegal oder Kolumbien wendet, um dort das Erschließen von neuen Gasreserven bzw. einen zusätzlichen Kohleabbau zu unterstützen.

Die Fachleute fordern von der Regierung auch einen schnelleren Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle, keine weiteren Subventionen für diese fossilen Brennstoffe und eine verstärkte Förderung erneuerbarer Energieträger. (dpa)