Wirtschaft
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Energiekonzern Envia-M holt sich Kritik eines Jugendbeirats

Manager des großen ostdeutschen Energiehändlers Envia-M hoffen auf frische Ideen. Wie sie jetzt auf Jugendliche zugehen.

Von Georg Moeritz
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Der Energiekonzern Envia-M gründet einen Beirat, der aus 20 engagierten Jugendlichen bestehen soll. Konzernchef Lowis ist der sechste von links.
Der Energiekonzern Envia-M gründet einen Beirat, der aus 20 engagierten Jugendlichen bestehen soll. Konzernchef Lowis ist der sechste von links. © Envia-M

Chemnitz. Die Energiewende mitgestalten - das möchte der Magdeburger Student Alexander Karschkes. Der angehende Wirtschaftsingenieur will dazu beitragen, in Unternehmen "ein Umdenken für mehr Nachhaltigkeit zu bewirken". Deshalb beteiligt sich Karschkes am neuen Jugendbeirat des Energiekonzerns Envia-M mit Sitz in Chemnitz, der in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen als Grundversorger arbeitet und mehr als 1,3 Millionen Kunden beliefert.

Der Jugendbeirat heißt Power Up Generation, wie Envia-M am Dienstag mitteilte. Die Gruppe kam vorige Woche erstmals in Markkleeberg zusammen. Zweimal in Jahr soll sich der Beirat zum Ideenaustausch treffen, "die Stimmen der jungen Generation einfangen" und in die Projekte des Unternehmens einfließen lassen. Der Student Karschkes will sich für mehr Mut und Offenheit bei der Gestaltung der Zukunft einsetzen.

Vorstandschef Stefan Lowis, der sich im Konzern duzen lässt, stellte sich beim Gründungstreffen den Fragen der Jugendlichen zwischen 16 und 25 Jahren. Er sagte: "Wir brauchen kritische Stimmen und frische Ideen, an denen wir gemeinsam arbeiten können." Die Unternehmensgruppe könne vom Jugendbeirat lernen und wolle ihm zuhören. Klima- und Umweltschutz sollen der Themenschwerpunkt der Treffen sein.

Erste Ideen: Klimakommunikation und Bildungsprojekte

Der Jugendbeirat ist laut Envia-M parteipolitisch neutral und soll aus bis zu 20 Mitwirkenden bestehen. 14 sind es bisher. Interessenten können sich formlos unter [email protected] bewerben, wenn sie ihren Lebensmittelpunkt in Ostdeutschland haben, Interesse an der Energiewende und/oder in der Umsetzung von nachhaltigen Projekten haben.

Sylvia Beier als Leiterin des Jugendprojekts sagte, der Enthusiasmus und das Engagement der Jugendlichen seien begeisternd. Beim ersten Treffen gab es Brainstorming-Runden sowie Projektideen, die in Steckbriefen zusammengefasst und nach Dringlichkeit sortiert wurden. Vorne standen Ideen zu erneuerbaren Energien, Klimakommunikation und Bildungsprojekten. Im Januar soll sich der Jugendbeirat Power Up Generation wieder treffen.

Für die Umsetzung "nachhaltiger Projekte" will Envia-M nach eigenen Angaben bis zu 100.000 Euro Fördermittel bereitstellen. In den Ausbau erneuerbarer Energien und der Netze investiert die Firmengruppe, die dem Eon-Konzern und ostdeutschen Gemeinden gehört, bis 2026 rund zwei Milliarden Euro.