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Kohlekonzern Leag verspricht Wasserstoff-Produktion

Die Leag baut zunehmend Wind- und Solaranlagen in den Kohlerevieren. Nun will sie den Strom auch zu Wasserstoff machen und hat einen Partner.

Von Georg Moeritz
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Wasserstoff kommt künftig auch vom Kohlekonzern Leag - er nutzt zunehmend Sonne und Wind.
Wasserstoff kommt künftig auch vom Kohlekonzern Leag - er nutzt zunehmend Sonne und Wind. © imago images

Dresden. Ein Beitrag zur Energiewende: Der ostdeutsche Braunkohleverstromer Leag will künftig auch Wasserstoff herstellen – aus erneuerbaren Energien. In Dresden unterzeichneten am Freitag Vertreter der Leag und der Envia-M-Tochterfirma Mitnetz Gas einen Vertrag zur Zusammenarbeit bei „wegweisenden Wasserstofflösungen für das Lausitzer und das Mitteldeutsche Revier“.

Der neue Leag-Vorstandschef Thorsten Kramer sagte, Wasserstoff könne zum Klimaschutz beitragen. Die Geschäftspartner wollen eine „vollständige Wasserstoff-Wertschöpfungskette“ aufbauen. Ob die Leag dafür Wind- oder Solarkraftwerke nutzen wird und in welcher Stärke, wurde nicht mitgeteilt. Der Konzern plant jedoch nach früheren Angaben beispielsweise einen Energiepark Bohrau bei Forst in Brandenburg mit 400 Megawatt installierter Solarleistung, auch schwimmende Solaranlagen auf dem Cottbuser Ostsee und einen Windpark Forst-Briesnig II.

Zusammen mit der Mitnetz soll ein Pilotprojekt im Raum Lippendorf im Leipziger Land Wasserstoff „für Mobilitätslösungen“ bereitstellen. Gemeinsam wollen die Unternehmen künftig "grünen Wasserstoff" an Industriekunden liefern. Grüner Wasserstoff bedeutet, dass zur Herstellung nur Ökostrom benutzt wird, demnach kein Strom aus den Kohlekraftwerken der Leag.

Bau des Solarparks bei BASF Schwarzheide beginnt

Die Mitnetz betreibt in Ostdeutschland ein Erdgasnetz von 7.000 Kilometern Länge, das schrittweise Wasserstoffbeimischungen bekommen soll. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) kam zur Vertragsunterzeichnung und erinnerte an das Ziel des Landes, alle nötigen Teile einer Wasserstoffwirtschaft zu bekommen. Dazu gehören auch die Anlagenplaner und -hersteller von Linde und Sunfire in Dresden. Sachsen hat wie seine Nachbarländer eine Wasserstoffstrategie veröffentlicht.

Die Leag erwägt außerdem, in das Geschäft mit Ladeinfrastruktur einzusteigen - also mit Stromtankstellen für Elektrofahrzeuge. Der Konzern mit 7.000 Beschäftigten hat an der Zentrale in Cottbus Ladesäulen, für Mitarbeiter und Geschäftspartner sollen es künftig mehr werden. Eine Ladesäule am Erich-Kästner-Platz wurde laut Leag nun "mess- und eichrechtskonform umgerüstet", sodass ein Bezahlsystem eingerichtet werden konnte. Dort kommt der Strom von den Stadtwerken Cottbus, um die Abrechnung kümmert sich die Firma Mennekes. Die Leag sieht Potenzial für ein neues Geschäftsfeld.

Der regionale Energieversorger Envia-M teilte am Freitag auch mit, dass der Bau seines Solarparks mit 52.000 Fotovoltaikmodulen samt Umspannwerk an der Chemiefabrik BASF Schwarzheide in Brandenburg begonnen hat. Dafür wurde ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, das zu 51 Prozent der BASF gehört, zu 49 Prozent der Envia-M. 13 Millionen Euro werden dort investiert.