Wirtschaft
Merken

Leuna sichert sich Wasserstoff aus Windkraft

Eine Kette von der Produktion bis zum Verbraucher: Partner haben den Vertrag unterschrieben, nach dem grüner Wasserstoff zur Raffinerie Leuna gebracht wird. Wie es weitergeht.

Von Georg Moeritz
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Nächster Schritt zum Wasserstoff: Partner haben einen Vertrag zur Lieferung zur Raffinerie nach Leuna unterschrieben.
Nächster Schritt zum Wasserstoff: Partner haben einen Vertrag zur Lieferung zur Raffinerie nach Leuna unterschrieben. © Archivfoto: dpa/Bernd Weißbrod

Dresden. Die Raffinerie in Leuna in Sachsen-Anhalt soll im Jahr 2025 über eine Pipeline Wasserstoff bekommen, der mit Windstrom abgasfrei hergestellt wird. Dazu unterzeichneten am Donnerstag Partner des Energieparks Bad Lauchstädt einen Transportvertrag.

Der Windpark soll bis zum Frühjahr kommenden Jahres errichtet werde. 2025 soll die Wasserstoff-Elektrolyse-Anlage des Dresdner Unternehmens Sunfire mit einer Kapazität von 30 Megawatt fertig sein. Dem Plan zufolge wird dann der "grüne" Wasserstoff in einer Salzkaverne bei Bad Lauchstädt gespeichert oder strömt durch eine umgestellte Gasleitung zur Total-Raffinerie nach Leuna. Dafür werde auch eine kurze neue Anschlussleitung gebaut. Die Chemische Industrie könne den Wasserstoff für "urbane Mobilitätslösungen" nutzen.

Sebastian Pflüger vom Leipziger Gashändler VNG Handel & Vertrieb GmbH ist zugleich Geschäftsführer des Unternehmens Elektrolyse Mitteldeutschland GmbH, die den Elektrolyseur betreiben wird. Er sagte, der Wasserstoffliefervertrag und der Kapazitätsvertrag seien wichtig für den Projekterfolg des Energieparks. Sein Mitgeschäftsführer Bastian Untiet von Unternehmen Uniper sagte, es sei gelungen, Erzeugung und Abnahme mit der notwendigen Transportkapazität vertraglich zu koppeln.

Der Geschäftsführer der Gasnetzbetreiberfirma Ontras, Ralph Bahke, sagte, die Verträge zeigten das Vertrauen der beteiligten Unternehmen in den "Markthochlauf" von Wasserstoff. Die Politik müsse den Aufbau des deutschlandweiten Wasserstoffkernnetzes fördern, damit das Projekt in Bad Lauchstädt keine "Insellösung" bleibe. In den vergangenen Wochen hatten Wirtschaft und sächsische Landespolitiker beklagt, dass beispielsweise Chemnitz und die Lausitz nicht Teil des angekündigten Kernnetzes für Wasserstoff seien.