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400 Beschäftigte gekündigt: Meyer Burger veranstaltet Jobbörse Ende April

Der Solarmodulhersteller Meyer Burger musste 400 Beschäftigten in Freiberg kündigen. Gemeinsam mit der Stadt sucht er neue Jobs für sie.

Von Nora Miethke
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Eine Mitarbeiterin begutachtet in der Endkontrolle einer Produktionslinie für Solarmodule im Werk der Meyer Burger Technology AG in Freiberg ein Solarmodul. Die 400 Beschäftigten brauchen neue Arbeitsplätze.
Eine Mitarbeiterin begutachtet in der Endkontrolle einer Produktionslinie für Solarmodule im Werk der Meyer Burger Technology AG in Freiberg ein Solarmodul. Die 400 Beschäftigten brauchen neue Arbeitsplätze. © Archivfoto: Hendrik Schmidt/dpa

Der Oberbürgermeister von Freiberg, Sven Krüger, ist zuversichtlich, dass die 400 Beschäftigten von Meyer Burger schnell wieder einen neuen Arbeitsplatz finden werden. "In Freiberg gibt es 340 Gewerbesteuer zahlende Unternehmen, die alle händeringend Arbeitskräfte suchen", sagte Krüger am Rande eines Besuchs von Wirtschaftsminister Martin Dulig bei dem Unternehmen Freiberger Compound Materials vergangene Woche.

Das Schweizer Unternehmen Meyer Burger hatte vor einer Woche bekanntgegeben, dass die rund 500 Mitarbeiter in Freiberg ihre Kündigung erhalten hätten. Mehr als 400 Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz. Den anderen seien Verträge in anderen Bereichen angeboten worden. Vorausgegangen war die Absage von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) an den sogenannten Resilienzbonus, mit dem die unter Druck stehenden Hersteller in Europa unterstützt werden sollten im Wettbewerb mit den hoch subventionierten Konkurrenten aus China. Chinesische Solarmodule zu Dumpingpreisen überfluten derzeit den europäischen Markt. Meyer Burger hatte die Zukunft der Produktion in Freiberg von dieser Unterstützung abhängig gemacht.

Betroffene schnell wieder in Arbeitsplätze vermitteln

Sven Krüger kündigte an, dass Meyer Burger gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der Stadt am 29. April von 10 bis 13 Uhr eine Jobbörse für die betroffenen Beschäftigten im Festsaal veranstalten will. Die Erfahrung mit Solarworld, die 2018 endgültig Insolvenz angemeldet hatten, habe gezeigt, dass die Betroffenen schnell wieder einen neuen Arbeitsplatz finden. "Die 1.300 Beschäftigten von Solarworld waren nach sechs Monaten alle wieder in Lohn und Brot", so Krüger.

Dennoch hält er die Entscheidung der Bundesregierung, die Solarindustrie nicht zu unterstützen, für falsch, die sich rächen werden. "Zweimal ist die Solarindustrie in Ostdeutschland in die Insolvenz geschickt worden. Ein drittes Mal kommt sie nicht zurück", sagt er.