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Neue Notaufnahme am Nieskyer Krankenhaus ist fertig

Dafür wurde am Emmaus-Krankenhaus angebaut. Die Notaufnahme ist zugleich der zentrale Empfangsbereich für die Patienten. Parallel erfolgte die Modernisierung der Stationen.

Von Steffen Gerhardt
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Staatsministerin Petra Köpping (SPD - 2.v.l.) lässt sich von Vorstand Ralf Schönherr (4. v.l.) die neuen Räume in der Notaufnahme erklären.
Staatsministerin Petra Köpping (SPD - 2.v.l.) lässt sich von Vorstand Ralf Schönherr (4. v.l.) die neuen Räume in der Notaufnahme erklären. © André Schulze

Das Krankenhaus Niesky hat jetzt einen großen Schritt zum lokalen Gesundheitszentrum vollzogen. Am Mittwoch wurde die neue Notaufnahme eröffnet und mit ihr setzt der Träger der Einrichtung, die Diakonissenanstalt Dresden, auf weitere Verbesserungen für Patienten und medizinisches Personal in Niesky.

Dabei ist es die Notaufnahme nicht allein, die jetzt größer und moderner geworden ist. Umgebaut wurde ebenso die Funktionsdiagnostik, mit der eine systematische Prüfung der Leistungen eines Organs erfolgt. Sie ist räumlich in dem Anbau zentral zusammengefasst, was für Ärzte zur Medizintechnik kurze Wege bedeutet. Zudem werden alle ambulanten Patienten in dem neuen Bereich versorgt.

Diese Investition ist im Zusammenhang mit der Chirurgie zu sehen, die in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich mit Personal und Technik erweitert und aufgerüstet wurde. Dazu sind ein Patienteninformationszentrum für Schulung und Beratung sowie zwei Medizinische Versorgungszentren mit fünf ambulanten Sprechstunden gekommen.

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Kurze Wege also auch für den Patienten, der sich nicht wie bisher durch das Krankenhaus begeben muss, um sich behandeln zu lassen. Der Empfangstresen befindet sich jetzt im Eingang der neuen Notaufnahme, die mit ihrem in roten Tönen gehaltenen Farbanstrich nicht zu übersehen ist. Das ist der Anlaufpunkt für alle, die zwecks ambulanter OP oder Sprechstunde das Krankenhaus aufsuchen. Nils Walther als Leitender Chefarzt sieht in dieser Investition die Grundlage, dass "die Menschen in Niesky und Umgebung im Falle eines medizinischen Notfalls die best möglichste Versorgung erhalten".

Jede Stunde ein Notfall

Dass die Notaufnahme stark frequentiert ist, macht der Chefarzt an Zahlen deutlich: In den vergangenen beiden Jahren wurden 17.843 Menschen in der alten Notaufnahme behandelt. Auf einen Tag kommen da durchschnittlich 25 Patienten, also pro Stunde einer. Die Notfälle sind es nicht allein. Im Emmaus-Krankenhaus sind im vergangenen Jahr 3.528 Patienten stationär und 5.522 ambulant versorgt worden. Nur auf die Einwohnerzahl von Niesky bezogen heißt das theoretisch, dass jeder Nieskyer 2023 einmal im Krankenhaus behandelt wurde.

Der Vergleich hinkt etwas, denn das Nieskyer Krankenhaus ist auch für das Umland ein notwendiger Anlaufpunkt, wenn es um die Gesundheit der Bürger geht. Staatsministerin Petra Köpping (SPD), die an der Eröffnung der Notaufnahme teilnahm, betonte, dass das Lokale Gesundheitszentrum Niesky ein wichtiger Bestandteil in der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum ist. Sachsen verfügt über 76 Krankenhäuser. Die Sozialministerin sicherte entgegen anderen Bestrebungen auf Bundesebene ihren Erhalt im Freistaat zu. Dafür erhielt sie vor allem vom medizinischen Personal starken Beifall.

Farblich nicht zu verfehlen ist die neu gebaute Notaufnahme des Emmaus-Krankenhauses in Niesky. Rechts der Eingang für die Patienten, links für die Notfälle, die der Rettungsdienst einliefert.
Farblich nicht zu verfehlen ist die neu gebaute Notaufnahme des Emmaus-Krankenhauses in Niesky. Rechts der Eingang für die Patienten, links für die Notfälle, die der Rettungsdienst einliefert. © André Schulze
Noch fehlt das Mobiliar und die Medizintechnik in den neu geschaffenen Räumen der Notaufnahme, in der auch die Funktionsdiagnostik durchgeführt wird.
Noch fehlt das Mobiliar und die Medizintechnik in den neu geschaffenen Räumen der Notaufnahme, in der auch die Funktionsdiagnostik durchgeführt wird. © André Schulze
Sozialministerin Petra Köpping (SPD) und Landrat Stephan Meyer (CDU - Bildmitte) weihten die Notaufnahme am Mittwoch mit ein.
Sozialministerin Petra Köpping (SPD) und Landrat Stephan Meyer (CDU - Bildmitte) weihten die Notaufnahme am Mittwoch mit ein. © André Schulze
Parallel zum Neubau der Notaufnahme wurden die Stationen im Krankenhaus modernisiert und digitalisiert sowie der Brandschutz erneuert.
Parallel zum Neubau der Notaufnahme wurden die Stationen im Krankenhaus modernisiert und digitalisiert sowie der Brandschutz erneuert. © André Schulze

Stationen im Haus modernisiert

Schließlich soll das Geld, das der Freistaat in diese Investition gesteckt hat, von Dauer sein. Der Diakonissenanstalt (Diako) kostet der Umbau rund 9,6 Millionen Euro. Das Land trägt davon rund 5,7 Millionen Euro. Wobei die fast zehn Millionen Euro nicht nur für die Notfallaufnahme ausgegeben wurden. "Vor zwei Jahren starteten auf dem Campus des Krankenhauses Emmaus umfangreiche Baumaßnahmen. Bei laufendem Betrieb wurden die Funktionsdiagnostik umgebaut und die Stationen modernisiert", erklärt Ralf Schönherr, Kaufmännischer Vorstand der Diako.

Dabei ist viel hinter den Wänden und unter den Decken passiert. Neue Kabel mussten verlegt werden, nicht nur für Strom, auch für die Datenübertragung. Denn das Krankenhaus bekam eine digitale Telefonanlage und W-Lan wurde erweitert. Hinzu kam, dass im ganzen Haus viel für den Brandschutz getan werden musste.

Damit übernimmt Emmaus eine weitere Vorreiterrolle in der Region. "Mit einem gemeinsamen Tresen für Notdienstpraxis und Notaufnahme erfüllen wir in Niesky bereits heute die Anforderungen des Bundesgesundheitsministeriums nach Integrierten Notfallzentren“, betont Vorstand Ralf Schönherr. Beendet ist der Umbau im Krankenhaus aber noch nicht. Im letzten Schritt soll sich der Sprechstundenbereich verändern und moderner werden. Parallel soll der OP-Saal digital aufgerüstet werden. Bereits 2021 kamen neue OP-Tische zur Anwendung. Beides soll bis zum Herbst abgeschlossen sein.

Da in dem neuen Anbau die Handwerker noch zu Gange sind, wird ab Freitag zunächst nur die Notaufnahme über den neuen Zugang erreichbar sein. Alle Patienten, die keine Notfälle sind und Besucher gelangen in den kommenden Monaten weiterhin über den provisorischen Zugang in das Krankenhaus.