Großpösna/Dresden. Das vor acht Jahren mit dem Leipziger Gründerpreise ausgezeichnete Softwarehaus Sax-IT ist Geschichte. Das als Aktiengesellschaft firmierende Unternehmen werde aufgelöst, sagte der amtierende Geschäftsführer Martin Krizischke am Dienstag auf Anfrage von Sächsische.de. Bereits seit Monatsbeginn steckt die Firma in einem Insolvenzverfahren.

Der 48-jährige Krizischke war nach eigenen Angaben als Sanierer und IT-Spezialist im März dieses Jahres als Vorstandschef berufen worden. Doch da sei schon nicht mehr viel zu machen gewesen, sagte er. Das Geschäft hätte schon 2021 unter einem Streit der beiden damaligen Vorstände gelitten. Einer der beiden sei dann gegangen und habe Kunden sowie erfahrene Mitarbeiter mitgenommen.

Tatsächlich machte Sax-IT schon 2021 einen Verlust von mehr als 150.000 Euro. In der Bilanz klaffte ein Loch von 65.000 Euro. Nur "auf der Grundlage (...) einer positiven Fortführungsprognose" ging es damals weiter. Das sei im Grunde genommen "eine verschobene Insolvenz" gewesen, sagte Krizischke. Für 2022 habe der Steuerberater keinen Jahresabschluss mehr testieren wollen. "Da ist jeden Tag viel Geld verbrannt worden."

Die AG werde nun aufgelöst. Krizischke zufolge gehen die Marke sowie die laufenden Aufträge auf das Dresdner Unternehmen ACI EDV-Systemhaus über. Das wiederum gehört zur von Krizischke gegründeten Bitstore System- und Softwarehaus AG in Berlin. Von den ursprünglich 13 Beschäftigten der alten Sax-IT AG blieben nur sechs übrig. Die setzten das Geschäft in einer Niederlassung in Leipzig fort.

Sax-IT war als Dienstleister für Softwarekunden 2012 gegründet worden. Es wuchs rasch und war 2015 mit einem Sonderpreis von Landkreis Leipzig sowie der IHK zu Leipzig bei der Leipziger-Gründerpreis-Verleihung bedacht worden.