Leipzig. Für den weltweit größten Wiederverkäufer von Microsoft-Produkten, die Software One AG mit Deutschlandsitz in Leipzig, liegt ein gut drei Milliarden Euro schweres Übernahmeangebot vor. Diese Summe hat der US-amerikanische Finanzinvestor Bain Capital geboten.
Software One ist die Nachfolgefirma des einst börsennotierten sächsischen Software-Unternehmens PC Ware. 2011 war daraus Comparex geworden, 2019 übernahm dann dort die Software One AG mit Sitz im Kanton Wallis das Kommando. Für die Schweizer ist Leipzig das wichtigste Vertriebszentrum neben Delhi und Mexiko City. Insgesamt arbeiten fast 9.000 Menschen für Software One. In Leipzig sind es, samt der deutschen Niederlassungen München und Heilbronn, etwa 1.500. Sie erwirtschafteten 2021 einen Umsatz von fast 1,8 Milliarden Euro.
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Der Verwaltungsrat des Konzerns lehnt das Angebot der Amerikaner als zu niedrig ab. Das Unternehmen werde damit unterbewertet, heißt es in einer Pressemitteilung. Allein im vorigen Jahr verkaufte man laut Geschäftsbericht Microsoft-Produkte für rund 17 Milliarden Euro. Allerdings wuchs Software One seit seinem Börsengang 2019 sehr schnell und stieß bei der Integration der vielen neuen Firmen auf strukturelle Schwierigkeiten. Die Software One Deutschland GmbH in Leipzig etwa machte 2021 gut 209 Millionen Euro Verlust.
Unterstützt wird Bain Capital bei dem Übernahmeversuch von den drei Software-One-Gründern. Darunter ist mit Beat Curti einer der vermögendsten und einflussreichsten Unternehmer der Schweiz. Das Trio, das Software One im Jahr 2000 gründete, verfügt über 29 Prozent des Aktienkapitals. Der Finanzinvestor Bain Capital ist in Boston beheimatet und verwaltet nach eigenen Angaben Vermögen von umgerechnet rund 170 Milliarden Euro.