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Insolvenzen in Sachsens Startup-Szene häufen sich

Von Biotechnologie bis Tourismus: Sachsens junge Unternehmen haben zunehmend mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Von Ulrich Wolf
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Vor gut einem Jahr waren die Gründer der Tech & Solutions GmbH noch optimistisch, jetzt steckt die Firma in einer vorläufigen Insolvenz.
Vor gut einem Jahr waren die Gründer der Tech & Solutions GmbH noch optimistisch, jetzt steckt die Firma in einer vorläufigen Insolvenz. © SZ-Archiv: Arvid Müller

Dresden. Durch Sachsens Startup-Szene rollt derzeit eine kleine Insolvenzwelle. Jüngstes Opfer ist die Dresdner Tech & Life Solutions GmbH. Das junge Unternehmen, das mit der Entwicklung der App "Harmody" für Tinnitus-Patienten Aufsehen erregt hatte, steckt seit Mitte September in einem vorläufigen Verfahren.

Die Tech & Life Solution GmbH war aus einem Forschungsprojekt der Technischen Universität Dresden entstanden. Die zuletzt sieben Mitarbeiter hatten nach dreijähriger Entwicklung ihre App zur Marktreife gebracht. Bei "Harmody" handelt es sich um einen Musikplayer, der den Tinnitus-Ton harmonisiert und somit nach Angaben der Firma "eine nachhaltige Hilfe im Alltag von Betroffenen" bieten sollte.

Bereits im Juni war die Campeleon GmbH in Radeberg in die Pleite geschlittert. Die kleine, 2021 gegründete Firma hatte sich darauf spezialisiert, Camper und Wohnmobile individuell und modular auszubauen. Noch im August 2022 war von gut gefüllten Auftragsbücher die Rede gewesen. In Schwierigkeiten steckt auch der Branchennachbar Stray Camp GmbH aus dem Müglitztal im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Der im Herbst 2021 gegründete Hersteller und Verkäufer von Autodachzelten ist seit gut zehn Tagen insolvent.

Ebenfalls die finanzielle Luft ausgegangen ist dem Biotechnologie-Unternehmen Scobytec GmbH in Leipzig, das versucht hatte, sich mit veganen Materialien auf Basis von Bakterien für die Textil- und Automobilindustrie auf dem Markt durchzusetzen. Die Leipziger waren sogar für den Green Product Award nominiert, mit dem nachhaltige Dienstleistungen und Produkte ausgezeichnet werden.

Zu scheitern droht zudem die IM GmbH aus dem Gründerzentrum in Chemnitz. Die junge Firma, die sich auf den Handel mit teils eigens entwickelten Infrarotkabinen spezialisiert hat, steht seit Juli unter vorläufiger Insolvenzverwaltung.